Mit einem schwer erkämpften 3:1 (25:23; 20:25; 25:21; 25:23) Sieg im Gepäck kehrten die Bundesligavolleyballer des VC Gotha vom Tabellennachbarn TV Bühl zurück. Damit gelang ihnen gleichzeitig die Revanche für die schmerzliche 0:3 Hinspielniederlage.
So schnell kann sich alles ändern. Eben noch mitten im Abstiegskampf haben die Gothaer nach dem Spiel nun am Mittwoch die Chance, mit einem klaren Sieg gegen den VCO Berlin, wieder auf einen Play-Off-Platz vorzurücken. Verdient hätte es sich die Mannschaft nach diesem Auftritt in Bühl auf alle Fälle.
In der mit knapp tausend Zuschauern gut gefüllten Schwarzwaldhalle erhielt beim VC erneut Maris Vensbergs im Zuspiel das Vertrauen des Trainers, zumal Stammzuspieler Joni Markkula über leichte Beschwerden an der Achillessehne klagt. Neben ihm begannen Bojan Gluvajic, Sven Kellermann, Nikola Poluga, „Gui“ Barbosa, Ariel Hilman und Libero Isaac Kneubuhl. Beide Mannschaften erreichten sofort Betriebstemperatur und es entwickelte sich schnell eine äußerst interessante Auseinandersetzung zweier Teams auf Augenhöhe. Zunächst brachten beide Mannschaften ihr Side Out regelmäßig durch., sodass keine mehr als einen Punkt Vorsprung erzielte. Bis dem VC Gotha das letztlich entscheidende Minibreak zum 19:18 gelang. Bühls neuer Trainer reagierte sofort mit einer Auszeit. Doch die Gothaer behielten die Nerven und brachten den knappen Vorsprung bis zum 25:23 Satzgewinn durch.
Den 2.Satz begannen die Gastgeber mit wütenden Attacken im Angriff. Mit einigen strittigen Entscheidungen sorgten auch die Schiedsrichter dafür, dass die Partie immer hitziger wurde. Bühl setzte sich bis auf fünf Punkte ab, doch der VC kämpfte sich wieder heran und glich zum 14:14 aus. Angetrieben vom Publikum waren danach aber wieder die Bühler spielbestimmend. Besonders in der Feldabwehr entzauberten sie etliche Gothaer Angriffe und holten sich mit 25:20 den 2.Satz.
Der 3.Abschnitt sah zu Beginn wieder die Gäste im Vorteil. Mit zwei schönen Schnellangriffen von Kellermann, einem „Stopfer“ von Vensbergs ging man sofort in Führung. Kurze Zeit später war es erneut Vensbergs, der aufmerksam reagierte und einen ersten Ball der Bühler blockte. In der Satzmitte stockte dann das VC-Spiel wieder, weil über Außen wenig lief. Als der TV zum 12:12 ausglich, schien die Begegnung zu kippen. Diesmal war es Poluga, der mit zwei erfolgreichen Angriffen die Situation entschärfte und Gotha wieder Luft verschaffte. Ein glückliches Händchen bewies dann Trainer Jörg Schulz als er Paul Lohrisch zum Aufschlag beorderte und der gleich ein Ass schlug. Kapitän Gluvajic war es dann vorbehalten mit seinen Angriffen die Führung auszubauen. Den Schlusspunkt hinter den Satz setzte Poluga mit einem staubtrocknen Einerblock.
Auch im 4.Satz ließen beide Teams nicht locker und schenkten sich nichts. Die Zuschauer erlebten so einen wahren Volleyballkrimi. Bei den Badenern steigerte sich Diagonalangreifer Quero und setzte Akzente. In der Gothaer Feldabwehr spielte Libero Kneubuhl überragend und hatte seine Hände fast an jedem Ball. Wieder konnte sich Bühl beim 18:15 bis auf drei Punkte absetzen. Genau zum richtigen Zeitpunkt war dann glücklicherweise der Gothaer Block wieder da. Fünf Blockpunkte holte der VC in der Schlussphase. Das Match endete dann auch mit zwei Blocks von Kellermann, der jedes Mal Quero spielentscheidend stoppte.
Nach dem Abpfiff lagen sich die Gothaer jubelnd in den Armen, während sich auf Gastgeberseite riesige Enttäuschung breit machte. Gothas Trainer Schulz war ebenfalls überglücklich über diesen so wichtigen Sieg. „ Wir haben, trotz der großen Bedeutung im Abstiegskampf, heute ein gutes und vor allem spannendes Spiel gesehen. Meine Mannschaft hat sich von der hitzigen Atmosphäre in der Halle nicht beirren lassen und stets den Kopf oben behalten. Wir hatten heute leichte Vorteile im Zuspiel, in der Mitte und auf der Diagonalposition. Jetzt muss am Mittwoch gegen den VCO Berlin der nächste Schritt getan werden“, war er kurz danach jedoch wieder zu einer sachlichen Analyse in der Lage.
Auf Gothaer Seite wurde vom Bühler Trainer Wolochin Kapitän Gluvajic zum MVP bestimmt, der insgesamt 18 Punkte zum Gesamtergebnis des VC Gotha beitrug.
Am Mittwoch und am Sonnabend kommt es in Ohrdruf gegen den VCO Berlin und den Moerser SC für den VC Gotha darauf an, die Hauptrunde möglichst mit zwei Siegen abzuschließen und dann zu schauen, ob es damit noch für die Play-Offs reicht.
Publiziert: 27. März 2011, 12.58 Uhr
