Science City ohne Punkte zurück in Thüringen

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Ohne Punkte und erstmalig seit dem 10. Oktober 2015 geschlagen, musste Science City Jena am Samstagabend das Parkett in der Hamburger InselPark-Halle als Verlierer verlassen. Die Basketball-Riesen aus der Saalestadt unterlagen im Gastspiel bei den Hamburg Towers mit 73:63, kassierten nach elf Siegen in Folge ihre erste Niederlage. Ohne den aus familiären Gründen noch in den USA weilenden Wayne Bernard fand das Harmsen-Team nach der Halbzeitpause zu spät seinen offensiven Rhythmus, lies bei den Norddeutschen zudem zu viele Punkte an der Freiwurflinie liegen. Auch im Kampf um die Rebounds zeigten sich die Hausherren aus der Hansestadt zielstrebiger, gewannen diese wichtige statistische Kategorie mit 41:31.
„Die Voraussetzungen waren vor dem Duell in Hamburg, bei einer wirklich guten Mannschaft, nicht die besten. Wir konnten in diesem Duell nicht so tief wie gewöhnlich rotieren, haben aus diesem Grund taktisch umgestellt, in der Defense viel passiver als sonst verteidigt und vorrangig Zone gespielt“, sagte Trainer Björn Harmsen nach dem Spiel. „Das ist anfänglich auch ganz gut aufgegangen bevor die Hamburger angefangen haben ihre Dreier zu treffen. Uns ist es ab dieser Phase nicht gelungen die entsprechenden Antworten zu finden. Dafür wurden zu viele Freiwürfe aber auch Korbleger oder Würfe in Korbnähe liegengelassen. Offensiv besteht hier sowohl individuell als auch im mannschaftlichen Zusammenspiel noch genügend Verbesserungspotential“, so Harmsen. „Die Körpersprache hat gestimmt, die Jungs haben gekämpft. Jetzt gilt es, dass Selbstvertrauen der letzten Wochen zu behalten und die Köpfe hochzunehmen“.

Ohne Wayne Bernard, Lukas Wank (Finger gebrochen) und mit einem angeschlagenen Immanuel McElroy fanden die Thüringer gut ins Spiel, führten schnell mit 4:0 (2.), bevor es Hamburg gelang zu kontern. Zwischenzeitlich auf 6:6 ausgleichend, blieb Science City im ersten Viertel das tonangebende Team, agierte vorrangig mit einer Ball-Raum-Verteidigung, die bei den Gastgebern zunächst Wirkung zeigte. Mit einer 15:8-Führung in den zweiten Spielabschnitt startend, wandelte sich von Angriff zu Angriff nun das Bild der Partie. Während Science City in der 12. Minute durch einen Dunk von Oliver Clay bis auf 19:10 enteilt war starteten die Towers in der Folge ihre Aufholjagd. Punkt um Punkt kämpften sich die Hansestädter an das Harmsen-Team heran, hatten unmittelbar vor der Halbzeitpause durch einen Canty-Dreier auf 28:27 (18.) verkürzt, bevor Towers-Guard Xavier Roberson den Spielstand mit zwei Freiwürfen zu Gunsten der Hamburger kippte (28:29). Einen Fehlpass in der letzten Jenaer Offensiv-Aktion bestraften die Towers mit einem sekundengenauen Korbleger zur Sirene mit zwei weiteren Zählern, 28:31 – Halbzeit.

Nach der punktearmen und offensiv eher mauen erste Hälfte sollte sich auch nach Rückkehr auf das Parkett der InselPark-Halle zunächst keine Besserung einstellen. Stattdessen legten die Towers vor, enteilten auf 39:28, bevor Immanuel McElroy mit seinem Korb zum 39:31 (23.) für Licht am Ende des Tunnels sorgte. Nachdem Science City zwischenzeitlich auf 41:41 ausgleichen konnte, gingen die letzten sechs Punkte auf das Konto der Hamburger, die sich mit einem 46:41-Vorsprung in die letzte Viertelpause verabschiedeten. Im finalen Abschnitt schien der Tabellenführer früh in Richtung Niederlage abzubiegen, bevor sich das Harmsen-Team kollektiv gegen den drohenden Kollaps stemmte. Nachdem Hamburgs Roberson in der 32.Minute aus der Distanz zur 55:45-Führung der Towers getroffen hatte, Robert Ferguson ebenfalls per Dreier auf 58:45 nachlegte, schien der Ausgang der Partie bereits entschieden. Doch einmal mehr bewies Science City Charakter und viel Moral, kämpfte sich zurück in die Partie, die in diesem Fall allerdings kein glückliches Ende fand. Nach einem Korbleger von Immanuel McElroy zum 67:61 (38.) witterten die Thüringer zwar noch einmal Morgenluft, aus unterschiedlichsten Gründen blieb Science City in den verbleibenden Sekunden bis zur Schlusssirene jedoch eine Aufholjagd versagt.

SCJ: McElroy 18, Grünheid 14, Hewitt 10, Wendt 7, Tzakopoulos 5, Voigtmann 3, Reyes-Napoles 2, Clay 2, Wolf 2, Cardenas, Rietschel