„Von dieser Form des Zusammenlebens von Senioren bin ich sehr beeindruckt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Albrecht Schröter, als er im April nach dem Besuch des Seniorenheimes der Diakonie am Villengang. Der OB war der erste Gratulant, lag doch am gleichen Tag das Ergebnis einer Qualitätsprüfung vor. „Wir haben den Wert von 1,1 erreicht“, berichtete Evelyn Weimar, die Leiterin des Hauses stolz. Und fügte hinzu: „Der Thüringer Durchschnitt liegt bei 1,5.“ Laut Qualitätsbericht des Medinischen Dienstes der Krankenversicherung wurde das Haus, das zwischen der Sellierstraße und dem Villengang liegt, beim Umgang mit Demenzkranken, bei Wohnen, Verpflegung, Hygiene und nach der Befragung der Bewohner sogar mit 1,0 bewertet.
„Ich kann nichts am Haus aussetzen“, sagte denn auch Inge Beck, eine der Bewohnerinnen. Sie komme aus Hamburg, habe aber inzwischen Kontakte in Jena und finde die Landschaft sehr reizvoll. Im „Seniorenwohnen am Villengang“ leben derzeit 88 Senioren, die meisten der Bewohner sind Frauen. In der obersten Etage des fünfgeschossigen Hauses, das vor gut zwei Jahren eingeweiht worden ist, gibt es acht Mietwohnungen.
Die Bewohner können die Angebote des Hauses je nach Bedarf nutzen. In den anderen Wohnetagen leben die Senioren in Hausgemeinschaften zusammen. Sie können sich am Kochen und an der Hausarbeit beteiligen, wenn sie es möchten. „Die Menschen gestalten ihren Tag in der Gemeinschaft, die Pflege tritt etwas in den Hintergrund im Vergleich zu anderen Seniorenheimen“, sagte Evelyn Weimar. Wegen dieser besonderen Form des Zusammenlebens spreche man vom „Pflegeheim der vierten Generation“, neben den Pflegefachkräften stehen den Senioren so genannte Alltagsbegleiter zur Seite.
Publiziert: 27. April 2011, 10.13 Uhr