Psychologen der Universität Jena konzipieren im Projekt „Zukunftsmarkt 65plus“ weiterbildenden Zertifikatsstudiengang

0
1133

Jena (FSU) „Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an“, sang Udo Jürgens und beschrieb in seinem Lied aktive Rentner, die im besten Alter noch einmal so richtig loslegen. Und auf eine große Zahl der heute 65- bis 85-Jährigen in Deutschland trifft das auch zu. „Untersuchungsergebnisse des Allensbacher Instituts für Demoskopie belegen, dass die Senioren mit ihrer Lebenssituation insgesamt sehr zufrieden sind und viele ihre materielle Lage als gut einordnen“, weiß Prof. Dr. Eva Schmitt-Rodermund von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Daher setzten auch immer mehr Wirtschaftszweige auf Kunden aus den Reihen dieser „Best Ager“, macht die Psychologin und Studiendezernentin deutlich. Durch die Verschiebung der Altersstruktur und eine steigende Lebenserwartung wachse die Nachfrage an Service- und Dienstleistungen für die Generation 65plus. „Dabei geht der Bedarf weit über die Themen Gesundheit und Pflege hinaus“, unterstreicht Prof. Dr. Bärbel Kracke. „Die heutigen 65-Jährigen sind geistig und körperlich fitter denn je und bringen ganz eigene Bedürfnisse und Herausforderungen, aber auch Potenziale mit“, sagt die Lehrstuhlinhaberin für Pädagogische Psychologie der Uni Jena.

 

Unter dem Motto „Beraten, Betreuen, Beliefern, Begeistern“ wollen die Psychologinnen einen neuen Zertifikatsstudiengang an der Universität Jena konzipieren, der Absolventinnen und Absolventen befähigen soll, Ideen für Angebote und Dienstleitungen für die Generation 65plus zu entwickeln und diese erfolgreich in eine unternehmerische Tätigkeit umzusetzen. Ihr Projekt „Zukunftsmarkt 65plus“ wird im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: Offene Hochschulen“ unterstützt. Der neue Studiengang soll im Sommersemester 2018 in einer Pilotphase starten und langfristig in das Weiterbildungsangebot der Universität Jena integriert werden.

 

Ziel des Weiterbildungsstudiengangs ist es, Wissen und Kenntnisse über die Bedürfnisse der Generation 65plus vor dem Hintergrund unterschiedlicher Disziplinen und Forschungsergebnisse aus den Bereichen Psychologie, Soziologie, Pädagogik, Medizin und Ernährungswissenschaften zu vermitteln. Studieninhalte sind zudem Grundlagen der Betriebswirtschaft und Unternehmensführung. Das Studium eignet sich nicht nur für Studierende mit und ohne Abschluss, die in diesem Bereich eine Zusatzqualifikation wünschen, sondern richtet sich gezielt auch an Berufstätige und beruflich Qualifizierte sowie Personen mit familiären Pflichten, die über keinen formalen Hochschulzugang verfügen.

 

„Für uns ist es wichtig, dass die inhaltliche Ausrichtung und Gestaltung des Studiengangs den bestehenden Bedarf in der Praxis abbildet“, betont Astrid Körner, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. Aktuell arbeite man daher an einer ausführlichen Markt- und Bedarfsanalyse. „Dabei geht es zum einen darum, die Vorstellungen und Erwartungen von potenziellen Studieninteressenten an einem solchen Studiengang zu ermitteln“, so Körner weiter und fordert Interessenten auf, ihre Bedürfnisse und Erwartungen mitzuteilen. Zum anderen werde auch der Austausch mit Unternehmen und Institutionen angestrebt, die Erfahrungen mit dem Bedarf an Weiterbildungen in diesem Bereich haben.

 

Weiterführende Informationen sind zu finden unter: www.uni-jena.de/zm65plus.html.