Starttermin 2030 nicht akzeptabel – Unterstützung des Landes gefordert

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In einer gemeinsamen Erklärung begrüßen das „Bündnis für Fernverkehr Jena“, das „Bündnis Geraer Schienen-Fernverkehr“ und das „Bündnis für den Bahnverkehr im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt“ das am Mittwoch vorgestellte neue Fernverkehrskonzept der Deutschen Bahn, das auf der Saalbahn eine zweistündliche InterCity-Linie (IC) von Leipzig nach Nürnberg und Karlsruhe sowie auf der Mitte-Deutschland-Verbindung (MDV) eine zweistündliche IC-Linie von Düsseldorf nach Chemnitz vorsieht. Wolfgang Meyer, Sprecher des Jenaer Bündnisses, hierzu: „Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Insbesondere das Konzept einer zweistündlichen IC-Linie durch das Saaletal entspricht fast vollständig der Forderung, die unser Bündnis seit der Gründung vor 4 Jahren erhoben hat, um die Nachteile des Wegfalls des ICE zu kompensieren. Wir freuen uns, dass die DB AG den Bedarf in Ostthüringen erkennt und mit einem angemessenen Angebot bedienen will.“

Die Bündnissprecher appellieren an die Thüringer Landesregierung, das Konzept nach Kräften zu unterstützen. Dr. Klaus Frank, Sprecher des Saalfelder Bündnisses: „Mit dem Konzept des neuen IC lassen sich alle Probleme lösen, die sich beim Versuch, die Ostthüringer Region nur noch per Regionalverkehr an weit entfernt liegende ICE-Knoten anzubinden, ergaben. Keine zeitfressenden und teuren Umwege über Erfurt, keine Bummelfahrten mit Dutzenden Zwischenhalten nach Leipzig und nach Nürnberg, echter Fernverkehrskomfort statt spartanischer Nahverkehrsausstattung. Entscheidend ist, dass der IC weiterhin in Saalfeld hält. Das garantiert, dass die größte Wirtschaftsregion Ostthüringens, mit mehr als 100.000 Einwohnern, weiterhin am Fernverkehr teilnimmt. Wir erwarten nun von der Thüringer Landesregierung, dass sie sich für das neue IC-Konzept mit dem gleichen Nachdruck einsetzt, wie sie es für die Neubaustrecke und den Knoten Erfurt tut.“

Den Aussagen der Deutschen Bahn auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Konzeptes zufolge setzt das geplante IC-Angebot keine Mitfinanzierung des Landes voraus. Jedoch muss das Land bei der Gestaltung des Nahverkehrsangebotes mitwirken. Es darf insbesondere keine den IC konkurrierenden Regionalverkehrsangebote bestellen. „Hier muss ab sofort der Handlungsschwerpunkt des Landes liegen“, so Wolfgang Meyer. „Unter Berücksichtigung der gegenwärtig laufenden Verkehrsverträge würde der IC-Verkehr auf der Saalbahn erst 2030 beginnen. Das ist viel zu spät. Hier müssen zeitnah Gespräche erfolgen, um zu erreichen, dass der Start des neuen Angebots sofort nach dem Wegfall des ICE im Jahr 2018 startet.“

Auf der MDV ist die Elektrifizierung die Voraussetzung für das neue IC-Angebot. Dieter Hausold, MdL und Sprecher des Geraer Bündnisses: „Eine Inbetriebnahme im Jahr 2032 ist überhaupt nicht akzeptabel. Wir fordern die Beteiligten auf, die Elektrifizierung der Strecke nun endlich mit Hochdruck voranzubringen, um das neue IC-Angebot zwischen Chemnitz und Düsseldorf so bald als möglich umzusetzen.“

Das Bündnis „Fernverkehr für Jena“ ist ein Zusammenschluss von mehr als 150 Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen, Interessenverbänden und Vertretern der Verwaltung der Stadt Jena.

Das „Bündnis Geraer Schienen-Fernverkehr“ ist eine gemeinsame Initiative aus Politik, Wirtschaft, Bürgerschaft.

Das „Bündnis für den Bahnverkehr im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt“ ist ein Zusammenschluss von Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks, der Wirtschaft und der mittelständischen Industrie, Bildung, Kultur und Interessenverbänden.

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