Tagesdienst, aktuelle Redakteurin: Conni Winkler

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Guten Tag liebe Leser,


gestern habe ich mir die neuen Fotos des World Press Photo Award 12  in der Goethegalerie Jena angeschaut. Diese Bilder sind hoch emotional, tief beeindruckend und fast durchweg negativ besetzt. Ist unsere Welt so?

Es wird ein Bild des Leidens gezeichnet mit Fotos, die teilweise so erschütternd sind, dass es einen abgesperrten Bereich gibt, der nur für Personen ab 16 Jahren geeignet ist. Muss man das sehen? Diese Bilder grenzen schon (fast) an einen Horrorfilm. Da liegen ein abgetrennter Kopf und daneben die abgetrennten Beine. Eine weitere Fotoserie zeigt die Leichen des Massakers auf der norwegischen Insel Utoya oder Bilder eines grausamen Verhörs, die Todesangst in den Gesichtern festgehalten für die Ewigkeit.

Keine Frage, diese Fotos sind Weltklasse, unter den schlimmsten Bedingungen entstanden. Doch zeigen sie uns ein Bild der Welt, welche durchdrungen ist von Grausamkeit, Hass und Extremismus. Oberflächlich hingeschaut könnte man die Bilder sensationslüstern und exhibitionistisch nennen, Nachrichten um jeden Preis aufgrund des unendlichen Leidens anderer. Ich frage mich, besteht unser globales Zusammenleben nur aus Hass, Grausamkeit, Egoismus und Leid? Sollten oder müssten nicht vielmehr die wunderbaren und einzigartigen Momente im Zusammenleben der Menschen in und mit ihrer Umwelt gezeigt werden?

Eine Fotoserie gibt mir Grund zur Hoffnung: Ein sehr alter Mann pflegt seine an Alzheimer erkrankte Frau aufopferungsvoll bis zum letzten Atemzug. “ Ich behandele sie wie eine Prinzessin“, so sein Kommentar.

Das sind Bilder, die Hoffnung schenken, dass es die echte, tiefe und innige Liebe zu unseren Mitgeschöpfen doch gibt. Diese Bilder sind ebenfalls hoch emotional, zwar nicht unter Lebensgefahr entstanden, die Botschaft jedoch ist eine gute und wertvolle.  Diese Gedanken brauchen wir in unseren Köpfen damit Frieden herrscht, zuerst in unseren Gedanken und als Folge davon auf der ganzen Welt.