„Theresienstadt – eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung“

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Das Aktionsbündnis gegen rechte Gewalt lädt am Mittwoch, 27. November um 19.30 Uhr in Gotha im Tivoli (Am Tivoli 3) zur Buchlesung „Theresienstadt – eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung“ mit Prof. Wolfgang Benz, dem langjährigen Leiter des Instituts für Antisemitismusforschung in Berlin, ein. Der Eintritt ist frei.

Von 1941 bis 1945 wurde die böhmische Garnisonsstadt Theresienstadt von den Nationalsozialisten als Ghetto für insgesamt 141.000 erst tschechischer, dann deutscher und österreichischer und auch holländischer und dänischer Juden genutzt. Nur 23.000 Menschen überlebten.

In seinem Buch schildert Wolfgang Benz die Geschichte des Ghettos Theresienstadt, berichtet über dessen Strukturen, die „Jüdische Selbstverwaltung” und den Alltag und führt anhand einzelner biographischer Skizzen auch individuelle Schicksale der Opfer vor Augen. Mit Blick auf die Rezeptionsgeschichte des Ghettos widerlegt Benz den Mythos, dass in Theresienstadt die Existenzbedingungen besser gewesen seien als in anderen Lagern und der Ort – wie von den Nationalsozialisten propagiert – ein „bevorzugter Ort” für deutsche Juden bzw. ein privilegiertes „Altersghetto” gewesen sei.

Theresienstadt war eine Station der „Endlösung der Judenfrage” – ein Ort, der von Hunger, Elend und einer hohen Sterblichkeit geprägt und als „Durchgangsghetto” konzipiert war, von dem aus die Juden in die Vernichtungslager weiterdeportiert wurden.