Wo sich ursprünglich einmal der Zuschauerraum des Theaters anschloss, befindet sich heute ein Arenarund, auf dem nun sieben Wochen im Jahr verschiedene kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Mit den ersten musikalischen Höhepunkten, Einblicken in die Theater- und FilmArena sowie das Pre-Opening mit der ArenaOuvertüre können sich die Besucher bereits schon jetzt auf den Arenasommer einstimmen:
Wer auch nur ein bisschen für modernen Funk & Soul übrig hat, kommt an Electro Deluxe nicht vorbei. Über ihre französische Heimat hinaus begeistert das NuJazz-Quintett mit ihren mitreißenden Konzerten. Und das Funkmutterschiff fährt jetzt mit gewaltiger Besatzung, sprich mit viel Blech zur Verstärkung auf, nämlich sage und schreibe fünf Saxophone, vier Trompeten und vier Posaunen. Kurzum: Hier ist die Electro Deluxe Big Band am Start und eröffnet den erlesenen musikalischen Arenasommer 2015.
Das Ausnahmetalent galt bereits im Alter von 17 als eine der viel versprechendsten Stimmen des französischen Blues und ist heute ein funkelnder Stern am Soulhimmel. Beim ersten Hören klingt Nina Attal wie eine üppige Blues-Diva aus Memphis oder dem Mississippidelta, doch dieser Eindruck könnte unzutreffender nicht sein. Die lebhafte, zierliche Pariserin zelebriert ihren Blues mit unbedarfter Frechheit und überwindet damit jedes Klischee. Ihre Songs überzeugen mit coolen Grooves, süßen Rhodes-Sounds und peitschenden Basslinien.
Element of Crime darf man mit Fug und Recht als eine deutsche Kultband bezeichnen. Obwohl sie in den 80er Jahren mit Unterstützung von John Cale englischsprachig gestartet sind, haben sie sich heute einen Platz im Olymp der lakonischen Rock-Poeten gesichert. Ohne Sven Regeners bitterböse Texte, ohne den traumwandlerischen Folk der Band wäre die deutsche Musik um vieles ärmer.
Das Esbjörn Svensson Trio e.s.t. war DAS Jazztrio des beginnenden 21. Jahrhunderts. Mit ebenso experimentellen wie wunderschönen Songs füllten sie ganze Stadien. Mehrere Jahre nach dem Unfalltod von Pianist Svensson geben Bassist Berglund und Schlagwerker Öström e.s.t. ein neues Leben: Zusammen mit der Jenaer Philharmonie und großartigen Jazzsolisten interpretieren sie ihre eigenen, vom Schweden Hans Ek arrangierten Lieder im Arenarund auf eine einzigartige Weise.
Erlend Øye ist der bescheidene, sanfte Reisende unter Europas Popmusikern. Mit leichter Hand hat er in den letzten 15 Jahren verschiedenste Stile mitbegründet: im norwegischen Duo Kings of Convenience den New Folk, mit seiner Berliner Band The Whitest Boy Alive eine instrumentale Version der House-Musik. Sein neues Projekt ist eine Kooperation mit der isländischen Band Hjálmar, deren Musiker auf der Bühne dann als Rainbows sogar teilweise dabei sind. Øye zeigt sich hier im Reggaegewand als feinfühliger, leiser Pop-Poet erster Klasse.
Hubert von Goisern prägte seit Mitte der 80er Jahre den Begriff der Volksmusik für den deutschsprachigen Raum ganz neu. Als ewiger Weltreisender mit unerschöpflicher Energie und kräftigstem Rock im Blut hat er es geschafft, alpenländische Ziehharmonika, Flamencogitarre und philippinische Nasenflöte in einem mitreißenden Musiktornado zu vereinen. 2015 kommt er mit „Federn“ gerade von einer Reise in den Süden der USA zurück. Man darf höchst gespannt sein.
ANNENMAYKANTEREIT machen deutsche Folkrock-Songs, mit Liebe und Herzblut. Sie singen auch von der Liebe und dem Leben. Sie kommen aus Köln, kennen sich seit der Schulzeit, casino online haben ganz klassisch als Straßenmusiker angefangen und drehen ihre Videos sogar selbst. Und trotz ihrer jungen Jahre erinnern sie sogar irgendwie an Element of Crime. Fast also kein Wunder, dass die deutschsprachige Popszene nach dem ersten Album 2013 neue, sehr bodenständige Stars hat.
John Butler gilt mit seinem Trio seit vielen Jahren als einer der erfolgreichsten und ambitioniertesten Musiker Australiens. Denn mit seinem flotten Blues-Folk-Sound definierte er nicht nur die typisch australische Musik zu einem Gutteil mit, sondern mischte sich auch allerorten in Fragen von Umweltproblematiken und sozialen Ungerechtigkeiten ein. Mit seinem sechsten Studioalbum wendet er sich diesmal allgemeineren menschlichen Geschichten zu, doch der Sound ist unverkennbar das Butler-Blues-Gewand.
TheaterArena // Kasimir und Karoline
Mal wieder ist Krise. Die Zukunft ist unsicher. Keine Hoffnung nirgends. Wie gut, dass gerade Oktoberfest ist und man sich mit Bier, Hau-den-Lukas und Karussell ablenken kann. Alles ist bunt, überall ist Musik, für wenige Stunden überdeckt eine bierselige Freude die triste Realität. Nur auf Kasimir wirken Lichter und Alkohol nicht. Er hat gerade seine Arbeit verloren und hat kein Zutrauen mehr in sich und seine Zukunft. Seine Verlobte Karoline ist ganz anders, sie glaubt fest daran, dass sie es schaffen wird. Aber vielleicht nicht gemeinsam mit Kasimir…
Ödön von Horváths Volksstück aus dem Jahr 1932 beschreibt eine Welt, in der alles zur Ware geworden ist – auch die Menschen selbst und ihre Beziehungen. Er hat einen prallen Bilderbogen voller Emotionen entworfen und Figuren geschaffen, mit denen man lachen und leiden kann.
Diesem Bilderbogen nimmt sich für die Theaterspektakeleröffnung der niederländische Regisseur Ivar van Urk an und wird damit zum ersten Mal für das Theaterhaus Jena arbeiten.
FilmArena // „Wir sind die Neuen“
Gleich vorweg: Der Regisseur Ralf Westhoff ist zu Gast. Er wird an diesem Abend vor dem Film zusammen mit dem Programmmacher Christian Pfeil ein wenig aus dem Nähkästchen plaudern und ganz allgemein die Filmarena eröffnen.
Ralf Westhoff nimmt in seinem Film mit Witz, Charme und einer scharfen Zunge das Märchen von der Planbarkeit des Lebens auf die Schippe. Er konterkariert Lebensträume mit Lebenswirklichkeiten, indem er einer jungen Elite-Generation, die noch nichts erreicht, aber schon alles geplant hat, die Elite von früher gegenüber stellt, die schon lange gelernt hat, dass kaum etwas so kommt, wie man es sich ausmalt. Großartig.
Um was es im Film ganz konkret geht? Na um Anne. Die hat jahrelang gebuckelt und wofür? Mit knapp sechzig Jahren ist sie so blank wie zu Studienzeiten. Was läge da näher als auch wieder so zu leben? Gemeinsam mit ihren früheren Kommilitonen Eddi und Johannes gründet sie eine WG und zusammen bringen die drei Alten ordentlich Schwung in ihr neues Wohnhaus – sehr zum Missfallen der Studenten-WG über ihnen.
Tickets können bereits für folgende Veranstaltungen erworben werden:
19. – 20. 06.
ArenaOuvertüre
„Russische Sommernacht“*
15 € 12 €
17 € 14 €
09. – 12.07.
TheaterArena
Kasimir und Karoline*
14 € 11 €
16 € 13 €
15. 07.
Electro Deluxe Big Band
14 € 11 €
16 € 13 €
16.07.
Nina Attal
11 € 8 €
14 € 11 €
18. 07.
Element of Crime*
29 € 26 €
32 € 29 €
19.07.
FilmArena
Wir sind die Neuen
6 € 5 €
7 € 6 €
22.07.
E.S.T. SYMPHONY*
19 € 16 €
21 € 18 €
23.07.
Erlend Øye & The Rainbows
16 € 13 €
19 € 16 €
05. 08.
Hubert von Goisern*
21 € 18 €
24 € 21 €
08. 08.
ANNENMAYKANTEREIT
14 € 11 €
16 € 13 €
20.08.
John Butler Trio
14 € 11 €
16 € 13 €
* kinderkartenpflichtige Veranstaltungen
Die Preise gelten für die Tourist-Information Jena als offizielle Vorverkaufsstelle und für den Ticketshop Thüringen. Vorerst nur Einzelkartenverkauf. Der vollständige Kartenvorverkauf beginnt mit der Veröffentlichung des Gesamtprogramms am 22. April.
Die Homepage des Festivals erstrahlt ab sofort auch in neuem Design. Im Pressebereich finden Sie alle aktuelle Informationen. Außerdem stehen Fotos und Texte zu den einzelnen Künstlern zum Herunterladen bereit:
www.kulturarena.de/downloads.html
