Uwe Szpöt schreibt über Arbeitseinsatz von Forstbetriebsgemeinschaft

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Ich bin stolz auf „meine“ Waldeigentümer. Ich glaube, das war ein Rekord – ohne dass wir danach streben. Beim Arbeitseinsatz vom 9. April der Forstbetriebsgemeinschaft Totenkopf- Vitzerod haben wir in fünf Stunden 1.200 Bäume gepflanzt, weit überwiegend mit Einzelschutz versehen und noch Müll aus dem Wald gesammelt, den unsere Wanderer hinterlassen.

 

Wir waren nicht so viele wie sonst. Sicher haben einige wegen des schönen Wetters den eigenen Garten vorgezogen, aber das ist in Ordnung. Ohne Fördermittel haben wir Pflanzen und das Material gekauft, Bergahorn Weißtanne und Douglasie, vielleicht den zukünftigen „Brotbaum“ im Thüringer Wald. Bei dem steinigen Untergrund und an den Hängen war das richtig harte Arbeit. Aber Teamarbeit ermöglicht vieles. Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, hat die Estrichmatten als Schutzhülsen vorbereitet. Die Frauen und Kinder haben Pflanzen und Schutzhüllen verteilt, die kräftigsten Männer im Wechsel gepflanzt und die Pfähle eingeschlagen.  Jeder wie er konnte.

 

„Eine Solidargemeinschaft schafft vieles“, hat gestern Abend zur Jahreshauptversammlung der Forstamtsleiter Dr. Struck gesagt und wir wären Vorbild für andere Forstbetriebsgemeinschaften. Auch das macht stolz. Aber das geht nur, wenn man als Waldeigentümer Nachhaltigkeit lebt. Von dem Geld aus der Holzernte wird wieder investiert, für die übernächste Generation. Ich kenne viele, die das tun. Aber die Anerkennung innerhalb der Gesellschaft, bei den Spaziergängern, Reitern und Wanderern und bei einigen, die sich als Naturschützer bezeichnen, tendiert gegen Null.

 

Man wird kritisiert wegen der kaputten Wege und der Holzreste im Wald. Der Bauer düngt sein Feld, wir lassen Reste und Totholz zurück, um der Natur die Erneuerung zu ermöglichen und seltenen Arten einen Lebensraum zu geben, die dieses tote Holz brauchen – im Wirtschaftswald. Drei Helfer heute waren keine Waldeigentümer. Es waren keine Mitglieder eines Naturschutzverbandes. Sie wollten Danke sagen für die Möglichkeit, ihr Brennholz nach Sturm- und Schneeschäden zu gewinnen. Einer hat mir gesagt: „ Na, wenn man was raus nimmt aus dem Wald, da muss man auch wieder was pflanzen- gehört sich doch so!“. Das ging runter wie Öl. Da sind also doch Menschen, die keine Waldeigentümer sind und das Prinzip nicht nur verstehen, sondern mit uns leben.

 

Uwe Szpöt

Vorsitzender FBG Totenkopf- Vitzerod