Erfurt, 24. April 2015. Thüringer Ärzte haben 2014 Arzneimittel im Wert von 1.292 Millionen Euro verordnet. Das ist ein Zuwachs um fast vier Prozent oder 49 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Das teilt die Techniker Krankenkasse (TK) in Erfurt mit Hinweis auf aktuelle Statistiken des GKV-Spitzenverbandes mit.
Statistisch gesehen hat jeder Thüringer Medikamente im Wert von 653 Euro erhalten. Der Freistaat liegt damit beim Pro-Kopf-Umsatz im bundesweiten Vergleich auf Platz sieben.
Jeder Versicherte trug etwa 31 Euro über Zuzahlungen selbst. In Summe zahlten die Thüringer 61,4 Millionen Euro.
Zweithöchster Wert bei Arzneimitteldosen für Thüringen
Im Schnitt bekam jeder gesetzlich Versicherte in Thüringen 11,4 Arzneimittelpackungen verordnet. Damit liegt der Freistaat im Ländervergleich auf Platz vier.
„Besonders auffällig sind erneut die vergleichsweise hohen Arzneimitteldosen. Thüringer Ärzte verordneten 2014 pro Patient rund 712 Tagesdosen und damit 22,6 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Im Ländervergleich liegen wir auf Platz zwei“, sagt Guido Dressel, Leiter der TK-Landesvertretung Thüringen. Bereits 2013 wurden im Freistaat mit 704 die bundesweit zweitmeisten Tagesdosen verordnet.
In Gesamtdeutschland verschrieben Ärzte 2014 durchschnittlich 581 Tagesdosen je gesetzlich Versicherten. Eine definierte Tagesdosis (DDD = „Defined Daily Dose“) bezeichnet die nach pharmakologischen Kriterien festgelegte Substanzmenge, die zur Behandlung eines Patienten mit einem Präparat unter üblichen Umständen für einen Tag ausreicht.
Immunmodulatoren besonders teuer
Sogenannte Immunmodulatoren waren 2014 mit Abstand die umsatzstärksten Medikamente im Freistaat. Der Bruttoumsatz betrug 145 Millionen Euro bei 93.000 verordneten Packungen.
Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Arzneimittel, die bei rheumatoider Arthritis eingesetzt werden. Das Einzelmedikament mit dem höchsten Umsatz in Thüringen war Humira. Rund 6.800 abgerechnete Packungen mit einem Gesamtwert von 33 Millionen Euro stehen hier zu Buche.