Weltkunst in „Weltkunst“ – „Gothaer Liebespaar“ als „Objekt des Monats“

0
1105

Die seit 1930 und damit im 81. Jahrgang erscheinende Zeitschrift „Weltkunst“ (mittlerweile vom ZEIT Kunstverlag publiziert) zählt – nicht nur nach eigener Aussage – zu den ältesten und renommiertesten Zeitschriften für Kunst und Antiquitäten im deutschsprachigen Raum. Zu den ständigen Kolumnen des in 14 Ausgaben jährlich erscheinenden Heftes gehört auch das „Objekts des Monats“. In der aktuellen Ausgabe Juli 2011, die „Große Gefühle“ thematisiert, ist dies das Gothaer Gemälde „Gothaer Liebespaar“, das um 1480/85 vom Meister des Hausbuchs (auch Meister des Amsterdamer Kabinetts) gemalt wurde.

In seinem Artikel sieht Manfred Schwarz die „epochale Bedeutung“ des Gemäldes darin, dass es „die tiefe, fast schmerzlich tiefe Sehnsucht zwischen zwei Menschen sichtbar macht“. Als für das späte Mittelalter einzigartig empfindet er die „leise Zärtlichkeit“, mit der das „immer noch rätselhafte Bild“ dem Betrachter gegenübertritt.

Unter den zahlreichen Gemälden von außerordentlichem Rang in den Sammlungen der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, von denen derzeit durch die Umstrukturierungsmaßnahmen nur ein Teil zu sehen ist, zählt das „Gothaer Liebespaar“ (um 1480/85) sicherlich zu den bekanntesten. Ab 2012/13 wird das „Gothaer Liebespaar“ mit der Sammlung der altdeutschen und niederländischen Gemälde in den Oberlichtsälen des dann umfassend sanierten Herzoglichen Museums zu sehen sein. Bis dahin bleibt es in der Kirchgalerie des Schlossmuseums ausgestellt und ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr zu besichtigen (im Winter 10 bis 16 Uhr). Seine neue Heimstatt kündigt das Gemälde überdies schon jetzt auf einem Banner am Herzoglichen Museum an, auf dem die Neueröffnung des Gebäudes als Kunstmuseum angekündigt wird.