Wildblumen in Biogasanlage

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Viel Handarbeit leisten dieser Tage die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Agrargenossenschaft Schkölen.

Eine Pflanzmaschine wird vorbereitet, die „durchwachsene Silphie“ soll endlich aufs Feld. Die Erwartungen an diese Energiepflanze sind hoch: in einer Biogasanlage soll sie Mais ersetzen, auf dem Feld für Abwechslung und Artenvielfalt sorgen. Das Pflanzen indes ist aufwändig und personalsintensiv – also teuer. Vor allem deshalb wagte sich bisher im gesamten Landkreis kein Landwirt an die mehrjährige Pflanze. Die Regionale Aktionsgruppe Saale-Holzland e.V. half mit einem Förderprojekt: 36.000 Euro werden für die Pflanzungen auf verschiedenen, über das gesamte Gebiet der Bioenergieregion Jena-Saale-Holzland verteilten Feldern benötigt, drei Viertel davon kommen aus dem Leader-Fördertopf der EU.

Bislang nimmt sich die junge Silphie neben den stattlichen Mais noch recht unscheinbar aus, doch schon bald wird sich dieses Bild umkehren. Im Energiepflanzengarten der Bioenergieregion in Ahlendorf hat man schon im vergangenen Jahr die durchwachsene Silphie gepflanzt. Mit zwei Meter fünfzig steht sie gerade doppelt so hoch wie der Mais. Das bedeutet viel Biomasse zur Energieerzeugung und ganz nebenbei blühen die Pflanzen auch noch ähnlich einer Sonnenblume und bringen Abwechslung aufs Feld und den Speiseplan von Bienen und anderen Insekten.

Viel Aufwand also um einen kleinen grünen Hoffnungsträger. Ob der sich gelohnt hat, wird man im nächsten Jahr wissen, wenn die einstigen Wildblumen in einer Biogasanlage Strom erzeugen sollen.

Publiziert am 23. Juni 2011, 17:35 Uhr