Wohin mit den Waltershäuser Schülern?

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In den neunziger Jahren wurden die Gymnasien in Waltershausen und Friedrichroda zusammengeschlossen und als neuer Schulstandort Friedrichroda gewählt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben die Waltershäuser das Perthes-Gymnasium  in Friedrichroda  als ihr Gymnasium angenommen.

„Hilfreich bei der Entscheidungsfindung sind sicherlich die sehr gute  Arbeit an der Schule, das hervorragende Engagement der Lehrer und die Tatsache, dass die Fahrtkosten von Waltershausen nach Friedrichroda übernommen werden“, so Christian Gimm Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Waltershausen.

Da sich jetzt fast alle Waltershäuser Kinder, die ein Gymnasium besuchen wollen, für das Gymnasium in Friedrichroda entscheiden, besteht vor Ort eine große Nachfrage. Auf diesen Umstand hat der  SPD-Ortsverein Waltershausen in den letzten Jahren bereits mehrfach hingewiesen.

Dieses  Jahr lagen ca. 25 Prozent mehr Anmeldungen wie verfügbare Plätze vor. So musste am Gymnasium zum ersten Mal ein Auswahlverfahren angewandt werden. „Schlimm ist, dass durch die Kreisverwaltung! keine Vorgaben zu einem solchen Auswahlverfahren getroffen wurden, sondern die Schulkonferenz eine Entscheidung über die Aufnahme der Kinder treffen musste“, beklagt Gimm. „Wenn der Kreistag nur eine 3-zügige Klassenbildung pro Jahr beschließt, dann muss er sich auch Gedanken über die Folgen machen“, so sein Fazit, „aber das überlässt man dann den Schulleitern.“

Das Gymnasium, welches ursprünglich für die Kinder aus Friedrichroda und Waltershausen angedacht war, hat  nun in ihrem Auswahlverfahren  die Kinder aus Waltershausen von der Prioritätenliste gestrichen (sofern sie nicht unter die Rubrik Geschwisterkind oder Teilnahme am bilingualen Unterricht gehören). Sie müssen hoffen, dass Sie im Losverfahren eines von den verbleibenden Restplätzen erhalten. Dies ist ein unmöglicher Zustand.

„Ich wage zu behaupten, dass dies mittelfristig den Schulstandort Friedrichroda schwächen wird“, so  Marco Wölk, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion  im Stadtrat Waltershausen. „Denn, wenn die Waltershäuser sich nicht mehr sicher sein können, dass ihr Kind das Perthes-Gymnasium besuchen darf, und die Waltershäuser Kinder nur als Auffüller herhalten sollen, wird man sich wieder verstärkt nach Gymnasien in Gotha umorientieren.“

Der SPD-Ortsverband Waltershausen fordert den Kreistag  auf, wohlwissend dass es keine Einzugsgebiete mehr gibt, den Schulnetzplan für die Gymnasien an dem erforderlichen Bedarf und der jeweiligen Nachfrage  auszurichten. Unabdingbar ist in Friedrichroda dem Umstand Rechnung zu tragen, dass mit dem Bilingualem Unterricht, als ein einmaliges Angebot im Landkreis Gotha,   zusätzlich zu der dreizügigen  Beschulung vorgehalten wird. Dies ist bei der bisherigen Planung nicht beachtet worden. Man kann der Schulkonferenz und der Schulleitung, die im Übrigen eine sehr gute Arbeit leisten, nicht die Suppe auslöffeln lassen.

Alternativ hierzu könnte man sich die Einführung einer Gemeinschaftsschule in Waltershausen gut vorstellen. Frank Roßner, Referent für Gemeinschaftsschulen, erläuterte hierzu in der öffentlichen SPD-Ortsvereinssitzung   die Vor- und Nachteile dieser Schulform. In seinem Vortrag benannte er  die  entsprechenden Voraussetzungen.

Im Ergebnis der Diskussion  und im Ausfluss der nicht befriedigenden Situation hinsichtlich der Gymnasien und der besonderen Situation in Waltershausen mit den örtlich zusammenhängenden Schulgebäude erscheint die Gemeinschaftsschule auch im Hinblick der Demographie und der Anhebung des Regelschulstatusses als eine zielführende Alternative. Zu diesem Thema wird der SPD- Ortsverein einen öffentlichen Diskussionsabend veranstalten.

Es werden alle interessierten Bürger eingeladen, sich an der Diskussion über eine mögliche Gemeinschaftsschule mit einzubringen.