Zecken fallen nicht von Bäumen …

0
1257

Finsterbergen. Was viele Naturfreunde nicht wissen: In Waldwiesen und an Wegerändern aber auch in vergrasten Altholzbeständen lauert nicht erst im Sommer, sondern schon im milden Frühjahr die Zeckengefahr. Und die Gefahr nach einem Zeckenbiss zu erkranken wird im klimatisch milderen Mitteldeutschland immer größer.

Waldwanderer und Naturfreunde kommen auch im Forstamtsbezirk Finsterbergen mit den wenigen Millimeter großen Tieren zwangsläufig in Kontakt. Während ein Zeckenstich an sich keine Gefahr für den Körper birgt, kann es aber zu Problemen kommen, wenn die Spinnentiere Erreger in sich tragen.

In Deutschland sind es vor allem zwei Erkrankungen die auftreten: Neben der durch Bakterien verursachten Borreliose, die mit Antibiotika behandelt werden kann, ist besonders die virusbasierte Früh-Sommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) für den Menschen gefährlich. Nur gegen FSME kann vorsorgend, von den Krankenkassen unterstützt, geimpft werden. „Waldwanderern ist deshalb zu empfehlen, bei regelmäßigen Waldspaziergängen rechtzeitig im Frühjahr eine Zeckenimpfung in Anspruch zu nehmen“, so der Leiter des Thüringer Forstamtes Finsterbergen, Forstdirektor Dr. Horst Sproßmann.

Schutzmaßnahmen wie die Verwendung heller Kleidung, das vollständige Bedecken von Armen und Beinen mittels geeigneter Kleidungsstücke sowie die sorgsame Suche von Zecken auf weichen Hautpartien nach einem Waldspaziergang sind ebenfalls hilfreich.

Sollte eine Zecke am Körper gefunden werden, ist Ruhe, Besonnenheit und sorgsames Entfernen gefordert. Sproßmann empfiehlt Naturfreunden, eine sogenannte Zeckenkarte im EC-Format in der Geldbörse mitzuführen. Schnell zur Hand kann damit professionell eine Zecke entfernt werden. Keinesfalls sollten Zecken hastig ausgerissen oder mit Ölen oder Klebstoffen behandelt werden.

Übrigens: Zecken fallen nicht, wie oft geglaubt, von den Bäumen auf den Waldbesucher, sondern werden im Vorbeigehen von Grashalmen abgestreift.

Publiziert: 22. April 2011, 05.12 Uhr