Erlebnisse auf der Partnerschaftsfahrt nach Salzgitter

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Eine liebenswerte Stadt mit Weltruf lädt zum Kennenlernen ein und die Gothaer Frauenunion nimmt die gastfreundliche Einladung gern an. Am Samstag, dem 16.04.2011 am frühen Morgen geht es mit einem schmucken Reisebus der Firma Steinbrück von Gotha los auf große Fahrt in Richtung Norden. Im braunschweigischen Land befindet sich die Partnerstadt von Gotha – Salzgitter.

Seit 1988 besteht eine lebhafte enge Verbindung zu den Menschen der Stadt Salzgitter in Form einer Städtepartnerschaft. Seit über einem Jahr gibt es bereits Kontakt zwischen den beiden Vorsitzenden der Frauen Union Salzgitter –Frau Eva-Maria Triebe und der Frauen Union Gotha – Frau Kerstin Götze-Eismann.  Dank dieser Kontakte konnten wir der liebenswerten Einladung aus Salzgitter folgen und den herrlichen Frühlingstag nutzen; so lernten wir die Stadt und ihre engagierten Frauen besser kennen.

Angekommen in Salzgitter-Bad, einem staatlich anerkannten Ort mit Solekurbetrieb, der sich einbettet in den nördlichen Vorharz. Wir erleben eine saubere verträumte Altstadt mit verwinkelten Straßen, Plätzen und viel Flair und lassen uns im herrlichen Rosengarten freundlich bewirten. Ein kleiner Imbiss macht das persönliche Kontaktschließen leicht und zeigt gleich vom ersten Augenblick die herzliche Gastfreundschaft, mit der wir hier erwartet und willkommen geheißen werden. Die Vorsitzende der Frauen Union Frau Eva-Marie Triebe begrüßt uns im geschichtsträchtigen Ortszentrum. Wir lernen  den Ortsteil Bad kennen und sind beeindruckt von der Altstadt mit liebevollen verträumten Fachwerkhäusern und der hier herrschenden Offenheit. Schnell sind die Kontakte geknüpft und die Gespräche werden immer lebhafter. Als der Stadtführer Herr Janousch uns dann mit alten Anekdoten und neuen Erfolgsgeschichten die Entwicklung des Flächenortes nahe bringt, ist längst das Eis gebrochen. Es beweist sich schnell, wenn eine Stadt mit 31 Ortsteilen eine starke Einheit bildet und ein starker Industriestandort ist und 60.000 Menschen Arbeit bringt, das hier ein freier offener Geist beheimatet und auch Toleranz und Entgegenkommen gegenüber anderen Menschen eine Selbstverständlichkeit ist.

Nach einem Mittagessen im Ratskeller, zu dem sich noch der Kreisvorsitzende der CDU Salzgitter gesellte, geht es weiter zum Schloss Salder, das bereits stolze 400 Jahre alt ist. Ganz offensichtlich ist hier ein Museum entstanden, das auf beeindruckende Art und Weise den Brückenschlag zwischen der Geschichte und Moderne geschafft hat. Der Museumsleiter und Stadtarchivar Herr Dr. Jörg Leuschner konnte uns in einer unterhaltsamen und lehrreichen Stunde einen guten Einblick in die Geschichte der Region zwischen Harz und Heide aufzeigen und schaffte es, alle aus der 20 köpfigen Thüringer Reisegruppe zu begeistern. Ob nun die geologischen Anfänge über die Ur- und Frühgeschichte (mit dem beeindruckenden Fischsaurier) oder die Ausstellung im Museum für Industrie, Technik, Arbeit und Mobilität (die Zeugnis vom Erzbergbau bis zur Modernen Stahlindustrie gibt), das Schloss mit seinen ehrwürdigen Räumen im Stil der Weserrenaissance oder die moderne Kunstausstellung – ein jeder fand sein Interessengebiet. Unsere Vorsitzende Frau Kerstin Götze- Eismann bedankte sich bei Dr. Leuschner für die hervorragende und engagierte Führung, natürlich mit einem Gothaer Präsent.

Als weiterer Höhepunkt stand ein kleiner Empfang unserer Gruppe im großen blauen Rathaus im Stadtteil Salzgitter-Lebenstedt auf dem Programm. Hier stand uns der Referent für Städtepartnerschaften Herr Günter Heinisch und die Ratsfrau der CDU Frau Petra Siems zum offenen Gespräch und sogar bei Kaffee und Kuchen im Ratsaal der Stadtverwaltung zur Verfügung. Wenn sich eine Stadt, wie Salzgitter auf die Fahne schreibt, dass sie ein familienfreundliches und Kinder förderndes Zentrum werden will, ist der eigentlich Gesprächsstoff sehr vielseitig und interessant. Frau Siems hat in sehr ausdrucksstarker Weise den Einblick in das politische Tagesgeschehen vermittelt. Auf einer starken Industrie aufbauend (z. B. die Salzgitter AG, der VW-Konzern oder die R. Bosch Elektronik GmbH) demonstrieren die Großunternehmen eine Seite der Wirtschaftsstruktur; auf der anderen Seite zeigen viele innovative mittelständische Betriebe mit intelligenten Produkten ihre Erfolge. All das ist nur auf der Basis gut gebildeter, starker und mit der Heimat verwurzelten Bürger zu schaffen.

Hier beginnt die umfassende Idee bereits mit der Kinderbetreuung im Kindergarten, die unentgeltlich für alle Drei- bis Sechsjährigen zur Verfügung steht. Gerade im offenen ehrlichen Austausch zu Erfahrungen und Erkenntnissen aus dem politischen Tagesgeschehen konnten sich hier die Frauen und auch einige Männer aus Ost und West begegnen. Die Diskussion endete mit der Übergabe von weiteren Gothaer Präsenten und dem Dank unserer Vorsitzenden Kerstin Götze-Eismann sowie der persönlichen Einladung an die Salzgitter Frauen Union zum „Gegenbesuch“ nach Gotha. Aber auch ein Treffen der Stadtratsfraktionen Salzgitter – Gotha wurde von beiden Seiten wohlwollend angeregt. Nachdem wir alle einen sehr schönen Blick von der Dachterrasse des Rathauses (u.a. bis zum Brocken) „erhascht“ haben und wir natürlich auch vor dem Rathaus noch gemeinsame Fotos gemacht haben, hatte sich Frau Triebe noch einen besonderen „Schlusspunkt“ ausgedacht, nämlich die Fahrt rund um den Salzgitter-See. Dabei machten wir noch einen kleinen Busstopp am sehr gelungen gestalteten Abenteuerspielplatz, bei dem wir alle wieder zu Kindern wurden.

Mit einem Augenzwinkern und einem herzlichen Lachen zeigten unsere Frauen ihr Herz für Kinder und ein Stück der Seele. Nur mit Freude und Gefühl ist es möglich die kleinen und großen Aufgaben in der Gesellschaft anzupacken und zu bewältigen.

Mit vielen schönen Eindrücken verinnerlicht, traten wir (darunter auch unsere Kreisgeschäftsführerin Rosel Steinbrück und der Vorsitzende des Stadtverbandes Gotha Sascha John) unsere Heimreise an.

Es war wieder eine rundum gelungene Veranstaltung der Frauen Union Gotha, Dank der Vorbereitung durch den Vorstand, der Umsetzung und Organisation durch die FU Salzgitter und dem wie immer sicheren Fahren und lustigem Wesen des Busfahrers Steffen vom Busunternehmen Steinbrück.

Aufgeschrieben von Birgit Wenzel, Mitglied des Vorstandes

Publiziert: 22. April 2011, 8.23 Uhr