Zitat falsch wiedergegeben

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Gothas Oberbürgermeister stellt Zitat-Vorwurf klar

Die Berichterstattung von Thüringer Tageszeitungen über die Stiftung Schloss Friedenstein und angeblich mögliche Verfehlungen des Stiftungsdirektors Dr. Tobias Pfeifer-Helke schlug Wellen. Insbesondere, weil der Oberbürgermeister Knut Kreuch als Stiftungsratschef in einer Betriebsvollversammlung gesagt haben soll: „Die Guten gehen zuerst.“ Hintergrund ist laut TA/TLZ Kritik von ehemaligen Mitarbeitern am aktuellen Stiftungsratschef. Stimmt das so? Maik Schulz fragte bei Knut Kreuch nach.

Herr Oberbürgermeister, es geht um die Vorgänge auf Schloss Friedenstein. In der Berichterstattung der Tageszeitungen taucht im Zusammenhang mit einer Betriebsvollversammlung ein Zitat von Ihnen auf: „Die Guten gehen zuerst…“ Dazu unsere Fragen: Stimmt dieses Zitat? Haben Sie das so gesagt?
Es ist der erste Teil meines Zitates.

Was haben Sie konkret gesagt?
Konkret sagte ich „Die Guten gehen zuerst, die Besten bleiben!“ Klare Aussage, weil nur gute Leute in Gotha arbeiten.

Können Sie sich erklären, warum dieses Zitat aus dem Kontext genommen und nur halb zitiert wurde?
Wir hatten eine harte Diskussion, und die Kolleginnen und Kollegen wurden mit vielen Themen befasst, die sie bisher nicht kannten. Da kann es passieren, dass man nur einen Teil aufnimmt und sich dadurch betroffen fühlt. Ich wollte damit niemand verletzen, sondern vielmehr zum Ausdruck bringen, dass nach einer Tätigkeit in Gotha nur ein beruflicher Aufstieg folgen kann.

Wie empfinden Sie die aktuelle Berichterstattung über den Stiftungsdirektor und seine Tätigkeit?
Sie lenkt ab von den wirklich wichtigen Themen, die da wären:
– Stillstand auf der Baustelle
– Geplanter Fertigstellungstermin des Westflügels statt 2025 erst 2032
– fehlende Ausstellungsräume für Historisches Museum und Museum der Natur und dadurch fehlende Perspektiven der Mitarbeiter
– große Digitalisierungsprojekte und starker Mitarbeiterzuwachs
– Probleme in der Umsetzung der Marketingstrategie „Friedenstein offen“ des Bundes, weil Immobilie in der Innenstadt fehlt

Wurden Sie über die Beförderung der Lebensabschnittsgefährtin des Stiftungsdirektors umfassend informiert oder vor vollendete Tatsachen gestellt?
Der Stiftungsrat hat in seiner Sitzung im Oktober 2022 dazu beraten.

Stehen Sie hinter dem Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Helke oder wirft die aktuelle Berichterstattung für sie persönlich Fragen auf, die noch nicht beantwortet sind?
Der Stiftungsdirektor hat das Vertrauen des gesamten Stiftungsrates, wir gehen davon aus, dass er in der Lage ist, alle Fragen zu klären.

Was empfinden Sie bei der aktuellen Berichterstattung?
Gotha hat um Vertrauen zu kämpfen, die Herabwürdigung der Stadt im neuen Thüringer Landesentwicklungsplan macht doch deutlich, dass all das, was wir sind, selbst erkämpft wurde und uns nie geschenkt worden ist. In diesem Zusammenhang ist eine solche Diskussion nicht hilfreich, insbesondere auch nicht, wenn wir um weitere Förderung des Bundes kämpfen.

Fragen: Maik Schulz

Das Interview mit dem Stiftungsdirektor Dr. Tobias Pfeifer-Helke finden Sie hier.

Anm. der Redaktion: Der Beitrag wurde zuerst in der November-Ausgabe von „Oscar am Freitag“ veröffentlicht.

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