Brache in Bad Tabarz dank Spenden entfernt

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ulia Trautmann, Bevollmächtigte des Liegenschaftsamtes der Gemeindeverwaltung Bad Tabarz, und der Vorsitzende der Bürgerstiftung Bad Tabarz Dieter Hellmann (Quelle: Gemeindeverwaltung Bad Tabarz)

„Klitschbäcker“ wurde das abbruchreife Haus am Spindlerplatz in Bad Tabarz im Volksmund genannt. Ein unschöner Anblick seit vielen Jahren. 2022 wurde das Gebäude aus Gründen der Verkehrssicherheit tatsächlich abgerissen. Seither lag die Fläche brach. Dies geht aus einer Pressemeldung der Gemeindeverwaltung Bad Tabarz hervor.

Da sich das Grundstück in Privatbesitz befand, hatte die Gemeinde allerdings keine Handhabe über den Schandfleck im Ortszentrum.

Nun kann die Gemeinde das Grundstück endlich ihr Eigen nennen. Der Grund: Die Bürgerstiftung hat das Grundstück am 6. Juni gekauft und am selben Tag kostenfrei an die Gemeinde Bad Tabarz übertragen.

Vorausgegangen war die Kaufpreiseinigung zwischen Bürgermeister David Ortmann und Grundstückseigentümer im Frühjahr 2025. Anfang April ließ Ortmann während einer Veranstaltung im KUKUNA ein Flyer verteilen, um auf das Problem aufmerksam zu machen und zum Spenden zum Zwecke des Grunderwerbs an die Bürgerstiftung Bad Tabarz angeregt.

Die Resonanz war beeindruckend. Innerhalb von einem Monat wurden 23.000 Euro zusammengetragen. Allein ein 2023 zugezogenes Rentnerpaar gab 12.000 Euro.

Bis August soll die Brache beräumt werden. Der Gemeinde schwebt vor, dem gut besuchten Spindlerplatz im kommenden Jahr eine grüne Fläche zuzuordnen.

„Wir haben das Potenzial, aus einem Schandfleck im Zentrum, eine Augenweide, einen auch architektonisch wunderschönen Ort, mit einer wichtigen Funktion zu machen“, erklärte Bürgermeister David Ortmann. „Einwohner und Gäste sollen am Spindlerplatz einen verschatteten Ort finden und unsere schöne Gemeinde soll einen weiteren Fotopunkt erhalten.“

Für die Umsetzung des Gesamtprojektes werden Kosten in Höhe von ca. 150.000 Euro veranschlagt. Diese sollen, wenn möglich, fast ausschließlich aus der Bevölkerung, Vereinen, Vereinigungen und Unternehmen zusammengetragen werden.

Die Namen der Spenderinnen und Spender sollen so präsentiert werden, dass klar wird, dass sich die Gemeinde untergehakt und gemeinsam etwas ganz Tolles geschafft hat: Einen Platz, der deutlich macht, dass sich die Bürgerinnen und Bürger selbstermächtigen können, um einen Missstand in eine Augenweide zu verwandeln.

„Ja, wir wollen mit diesem Projekt auch ein Zeichen setzen: Durch das Zusammenspiel und den Einsatz unserer Einwohnerinnen und Einwohner sowie unserer Gäste können große Probleme beseitigt werden und neue Möglichkeiten entstehen. Aus der derzeit schauerlichen Ansicht soll ein Denkmal der Selbstermächtigung und Selbstwirksamkeit werden“, so Ortmann.

Die Bürgerstiftung Bad Tabarz wurde vor über zwölf Jahren von Dieter Hellmann und Mitstreitern gegründet und ruft regelmäßig zu Spendenprojekten auf. So unterstützt die Stiftung eine Vielzahl gemeinnütziger Projekte in Bad Tabarz.
Laut Bürgermeister David Ortmann könne weiterhin für das Projekt gespendet werden. Schließlich sei mit dem Grunderwerb lediglich ein Teilerfolg erreicht.

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