Im Kostüm und mit einer Menge Geschichten im Gepäck wird Stiftungsmitarbeiterin Sandra Gerlach Interessierten die Sitten und Gebräuche am Hofe von Herzogin Luise Dorothea (1710 – 1767) näherbringen. Als Oberhofmeistern Juliane Franziska von Buchwald, die unter den Mitgliedern des Hofstaates nur „la maman“ genannt wurde, hat sie eine Menge zu berichten. Im Auftrag der Herzogin hat sie die Aufgabe, eine ausgewählte Gruppe von Bürgern am Donnerstag, den 29. Juni 2017, 19 Uhr, zu führen. Ausnahmsweise dürfen auch die privaten Gemächer der Herzogin betreten werden. Luise Dorothea vertraut eben der innigen Freundin, deren Schatz an Geschichten des Hofes unerschöpflich ist. Ob das alles auch für die Öffentlichkeit bestimmt ist?
Juliane Franziska von Buchwald entstammt einem Elsässer Adelshaus und ihr Vater war Oberjägermeister der Parforcejagd des Herzogs Eberhard Ludwig von Württemberg und die Mutter Oberhofmeisterin der Prinzessin Luise Friederike von Württemberg. Bereits mit 17 Jahren wurde die bestens ausgebildete Franziska zur Hofdame der verwitweten Herzogin Elisabeth Sophie von Sachsen-Meiningen. Hier lernte sie die Stieftochter Prinzessin Luise Dorothea kennen und zwischen beiden entwickelte sich eine innige Freundschaft. Mit der Hochzeit Luise Dorotheas mit dem Herzog Friedrich III. von Sachsen-Gotha-Altenburg stieg die Freundin zur Oberhofmeisterin der jungen Herzogin auf. Sie bezog eine Wohnung im Schloss Friedenstein und wurde die wichtigste Beraterin der gebildeten Herzogin. Selbst Friedrich der Große, den beide Damen ausdrücklich bewunderten, bewies große Hochachtung und Wohlwollen für Frau von Buchwald. In den prominenten Freundeskreis der Oberhofmeisterin reihen sich aber auch Voltaire, Wieland, Herder und Goethe ein, sodass Gotha in dieser Zeit als wahrer Musenhof gelten kann.
Eine Anmeldung zur Führung unter 03621/8234-200 wird empfohlen.
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Donnerstag, 29. Juni 2017, 19 Uhr
Schlossmuseum Gotha
10,00 € (erm. 4,00 €)