Erfolgreiche Bürgerwoche unter dem Motto „Nah am Nachbarn”

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Neubelebung der Jüdenstraße. Bild: Joni / Pixabay

Erfolgreiche Bürgerwoche – „Nah am Nachbarn” war ihr Motto

Vom 21. bis 26. August 2023 haben Oberbürgermeister Knut Kreuch und die Stadtverwaltung, im Rahmen einer Bürgerwoche, zum Dialog mit der Bürgerschaft eingeladen und im Fazit stellt Knut Kreuch fest: „Es waren spannende, erhellende und schöne Tage!” Im Mittelpunkt des Bürgerdialogs standen nicht nur Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, mit Vereinen und Unternehmen, sondern auch die alltägliche Arbeit in der Stadtverwaltung, die auch laufen muss, wenn sich die Stadtspitze im Gesprächsformat befindet.

So begann die Woche am Montag, nicht mit öffentlichen Diskussionen, sondern mit einer der wichtigsten Fragen der nächsten Jahre: Wer wird die Planungsleistungen für den Bahnhof Gotha übernehmen? Die Stadt Gotha hatte die Zusage auf europäische und nationale Fördermittel erhalten. Dazu ist es aber notwendig, aufwendige Ausschreibungen durchzuführen und im Ergebnis die besten Bieter auszuwählen. Und so ging es zunächst um die Planungsleistungen für das Großprojekt, die im Oktober 2023 beginnen sollen, damit Ende 2024 mit den Ausschreibungen für die Bauleistungen begonnen werden kann.

Innenstadtmarketing war am Montagnachmittag Thema der Bürgerwoche, denn die Stadt hatte in einem Wettbewerb vom Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft die Fördermittelzusage für eine Wanderbaumallee erhalten, die in der Erfurter Straße eingerichtet worden ist. Natürlich ging es beim Termin mit Staatssekretärin Prof. Dr. Barbara Schönig, dem Citymanagement und dem Gewerbeverein Gotha auch um die Geschäftsvielfalt in der Innenstadt, die Zukunft des alten „Magnet-JOH-Moses-Kaufhauses” in der Innenstadt oder die Frage: Wie können private Besitzer zu Investitionen und moderaten Mietpreisen bewogen werden?

Wie eine zweite Klasse die Ferien erlebte und was die Jüngsten bewegte, erzählten Grundschüler der 2. Klasse der Grundschule „Gotha-Siebleben” am Dienstagmorgen. Ihnen folgten die Kinder aus dem Kindergarten „Spatzennest” in der Moßlerstraße. Dort sprach der Oberbürgermeister mit der Kindergartenleiterin über die Aufgaben der Kinderbetreuung, aber auch zu den baulichen Fragen.

Dass das Plattenbaugebiet Gotha seit Jahrzehnten eine besondere Förderung der Stadtverwaltung erfährt, war am Dienstagnachmittag, zum „Tag des
NHC BARN2”, sichtbar. Obwohl die Stadtverwaltung bisher Millionen Geldmittel investierte, ist bei manchem Bürger die Förderung nicht angekommen, wird nicht wertgeschätzt und es fallen Worte wie „Problemgebiet”. Natürlich da, wo 10.000 Menschen leben, gibt es Probleme, aber auch freudige Momente. Gespräche auf dem Coburger Platz, die Teilnahme an der Kontrolle von Hunden oder auffälliger Bürger, gehörten genauso zum Programm wie ein Rundgang im Stadtteil, wo Autos abgestellt werden, ohne das die Besitzer auffindbar sind, wo illegal Müll entsorgt wird, aber wo sich Gewerbetreibende auch stark engagieren, dass vor ihren Haustüren geschmackvolle Plätze geschaffen werden. Der Dienstag endete im Dialog mit den Sportvereinen der Stadt Gotha, denn die Vorstände der Stadtwerke Sportstiftung Gotha, Andreas Roß, Dirk Gabriel und Knut Kreuch konnten an 31 regionale Vereinen insgesamt 50.000 Euro Fördermittel, aus den Erlösen der Stadtwerke Sportstiftung, übergeben. Anlässlich der Neuordnung der Mehrheitsbeteiligungen in den Stadtwerken vor 8 Jahren, ist sie diese Stiftung eine Gründung von Stadt und TEAG.

Nach über 40 Jahre des Leerstandes und der Perspektivlosigkeit, konnte am Mittwoch das Amtshaus in der Augustinerstraße und die nebenstehende Bebauung der Öffentlichkeit, im Beisein von Bauleuten, Architekten und Anwohnern übergeben werden. Die Wohnungsbaugenossenschaft Gotha mbH hat in „ihrem Quartier” am Berg eine geschmackvolle Lösung für ihre Mitglieder gefunden, denn im Haus sind neben Wohnungen auch die Diakonie zuhause, die am Freitag im Beisein der Stadtspitze ihr Domizil bezog. Mit der Sanierung des Amtshauses und dem Lückenschluss Am Berg, hat die Stadt Gotha wieder eine hervorragende Quartierslösung gefunden, um die Innenstadt immer attraktiver zu machen.

Dem Termin vorangegangen, war ein Wirtschaftsbesuch beim Unternehmen DREDITREFORM, die von Gotha aus 1.800 Mitglieder betreuen. Sie hat in Thüringen drei Stadtorte in Gera, Suhl und Gotha. Auch die Stadtverwaltung ist ein enger Partner des Unternehmens, dass auf vereinsrechtlicher Basis ausgerichtet ist. Vereinsvorstand ist der Gothaer Mike Wündsch.

Den Abschluss des Mittwochs bildete die Siegerehrung im Stadtradeln, wo die Bestplatzierten 588 km radelten. Neben der Eröffnung der Wanderbaumallee am Montag, war dieser Termin auch ein Projekt der Lokalen Agenda Gothas. Selbstverständlich schwangen sich dann die Teilnehmer der Siegerehrung und weitere Bürgerinnen und Bürger auf´s Rad, um mit dem Oberbürgermeister die Innenstadt zu Beradeln. Dabei wurden kleine Defizite, wie fehlende Ausschilderungen oder Markierungen festgestellt, aber auch Themen wie die Radwegeführung in der Südstraße beraten.

Donnerstag ist traditionell jede Woche Bürgertag im Gothaer Rathaus, doch bevor es soweit war, gaben Bürgermeister Ulf Zillmann und Oberbürgermeister Knut Kreuch erst eine Pressekonferenz im Gartenamt zum „Grün- und Freiraumkonzept” der Stadt Gotha. Die Stadt geht hier neue Wege der Bürgerbeteiligung, die sehr gut angenommen werden, denn es haben sich bisher schon 140 Meinungen und Anregungen gefunden.

Anschließend fand der persönliche Sprechtag des Oberbürgermeisters statt, wo Themen wie Parken in der Innenstadt, Pflaster von Brühl, Buttermarkt und Buttergasse und Lärmbelästigung besprochen worden sind und der Gesprächsfaden erst endete, als die Klänge der „GothaSür” am Hauptmarkt begannen, wo zum achten Male in diesem Jahr die KulTourStadt Gotha einen niveauvollen Abend zur Innenstadtbelebung gestaltete. Während sich der Hauptmarkt immer mehr füllte, gingen Oberbürgermeister Knut Kreuch und Beigeordneter Peter Leisner zum Kinder- und Jugenddialog in den „Jugendclub Zelle” und auf die neue Skateranlage. Besonders die neue Skateranlage trifft voll den Herzschlag der Jugend, die sich täglich dort zum sportlichen Treiben versammelt, während andere auf dem Basketballplatz ihre Kondition verbessern.

Täglich müssen in einem Rathaus dutzende Unterschriftsmappen gelesen, geprüft und abgezeichnet werden. Es finden Dienstberatungen statt und es gilt Probleme zu besprechen, z.B. anstehende Gerichtstermine, wo die Interessen der Stadt Gotha wahrgenommen werden müssen. Gleichzeitig liegen Jubiläen an, wo es gilt persönliche Briefe zu verschicken, Babys zu begrüßen und zum Abschied den Angehörigen zu kondolieren. Viel Zeit nimmt die Beschäftigung mit den Städtischen Unternehmen ein, deren strategische Ausrichtung im Rathaus besprochen wird. All die normale Arbeit geht weiter, auch wenn Bürgerdialoge stattfinden.

Am Freitag lud die Diakonie zum Festgottesdienst, anlässlich der Eröffnung der Seniorenpflege im Amtshaus ein, anschließend ging es ins Schloss Friedenstein, wo der Freundeskreis der Kunstsammlungen ein neues Förderprojekt vorstellte. Kurz nach dem Mittag ging es zum „Käffchen mit Knut” in das Projekt „Genial zentral Innenstadt”. Der Oberbürgermeister diskutierte bei gutem Kaffee mit einer Familie, wo es sich in der Innenstadt wohlfühlen lässt.

Mit 165 Besucherinnen und Besuchern war sicherlich Knut Kreuch´s jüngste Buchpräsentation, an der er mehrere Jahre gearbeitet hat, in der Schlosskirche ein persönlicher Höhepunkt der Bürgerwoche. In einem kurzweiligen Vortrag im Beisein von Ehrenbürger Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha, seiner Tochter Prinzessin Stephanie mit Ehemann, stellte der Oberbürgermeister Knut Kreuch das Buch „Das Haus Sachsen-Gotha. Die Fürstenkrone Europas” vor, in dem der Stadtchef wieder eine Vision für die touristische Vermarktung der Stadt entwarf und alte Darstellungen zur Stadtgeschichte widerlegte. Besonders hob Kreuch dabei die Arbeit der Illustratorin Natali Schmid für die Portraits und dem Fotograf Lutz Ebhardt für Aufnahmen im Buch, die Gestaltung des Titelbildes und Logos durch den Gestalter Lars Schüller sowie die gute Arbeit des persönlich anwesenden Kunstverlages Josef Fink aus Lindenberg im Allgäu hervor. Das Buch ist im „Gotha adelt-Laden” sowie allen guten Buchhandlungen zum Preis von 7,50 € erhältlich.

Der Freitagabend endete mit einem Besuch des „FRIEDENSTEIN OPEN AIR” der Thüringen-Philharmonie Gotha-Eisenach, die eine berauschende Sommernachtstraum gestaltete und so konnte die Bürgerwoche enden mit der Jubiläumsfeier der Marinekameradschaft Gotha auf dem Seeberg am Samstagvormittag sowie einer kurzen Stippvisite per Rad in der Gothaer Innenstadt, wo gerade ein großes Kinderkonzert endete und fleißige Helfer schon mit den Abräumarbeiten begannen. In einem kurzen Gespräch mit der Intendantin der Thüringen-Philharmonie brachte Knut Kreuch dabei seine große Wertschätzung gegenüber der Leistung von Michaela Barchevitch zum Ausdruck, die durch ihre unermüdliche Arbeit dem Orchester ein internationales Profil und der Stadt einen künstlerischen Anziehungspunkt gibt.

„Fortsetzung folgt”: so das kurze Fazit des Oberbürgermeisters, der für seine große Bürgernähe bekannt ist. „Ich will nicht alles schön reden” sagte Kreuch zum Abschluss „Ja, es ist schön in Gotha, aber dass die Bürgerwoche damit enden muss, in dem Gewalttätige die Toiletten und Anlagen am Bahnhof zerstören und einen Schaden von 45.000 € verursachen, entsetzt mich, weil ich weiß, dass morgen die Briefe im Rathaus eintreffen, die Stadt würde es nicht kümmern, dass man am Bahnhof pullern kann. Frage: „Warum fragt niemand die Deutsche Bahn, die uns dieses Erbe hinterlassen hat” so Knut Kreuch.

Nichtsdestotrotz lässt sich Knut Kreuch in der Arbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern nicht entmutigen: „Es gibt Tausende, die sich täglich freuen, wie sich Gotha entwickelt hat, die auch gern bereit sind, sich für Gotha zu engagieren und die sich wünschen, es möge doch täglich EUROPEADE in Gotha sein”.

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