Feuerwehren wurden zu insgesamt 1.845 Einsätzen alarmiert

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Erneut oft gefragt waren die Feuerwehrfrauen und -männer im Landkreis Gotha
im vergangenen Jahr. Die Statistik des Sachgebietes Brand-,
Katastrophenschutz und Rettungsdienst weist im Amt für Sicherheit und
Ordnung des Landratsamtes Gotha für 2017 nicht weniger als 275
Brandeinsätze aus sowie 1.570 Anforderungen zur Hilfeleistung, die sich von
Unfällen über das Beräumen von Sturmschäden bis hin zur Beseitigung
gefährlicher Insekten erstreckt. Eine stattliche Anzahl von Alarmierungen,
die unter anderem auf die Orkanstürme „Xavier“ und „Herwart“ im Herbst
sowie die Unwetterlage im Juli vergangenen Jahres zurückzuführen ist. Auch
die Brandserie im Gotano-Werk hielten die Feuerwehren im ersten Quartal auf
Trapp.

„Allen Frauen und Männern in den Einsatzabteilungen gebührt großer
Dank und breite Anerkennung für ihr ehrenamtliches Engagement im
Brandschutz“, sagte Landrat Konrad Gießmann. Schließlich opferten gerade
die freiwilligen Feuerwehren Arbeits- und Freizeit für ihre selbstlose
Hilfe. Wie unverzichtbar diese ist, lässt sich in Zahlen belegen: Insgesamt
215 Menschen wurden von den Floriansjüngern bei Brand- oder
Hilfeleistungseinsätzen im vergangenen Jahr gerettet.

Brand eines Einfamilienhauses in Crawinkel bleibt im Gedächtnis

Bei den Brandeinsätzen kristallisierten sich fünf Ereignisse als Großbrände
heraus. Weitere 234 Vorfälle wurden als Kleinbrände und 36 als Mittelbrände
klassifiziert. In Erinnerung geblieben ist vor allem das Feuer eines
Dachstuhls eines Einfamilienhauses in Crawinkel zur Jahresmitte, bei dem
trotz des beherzten Eingreifens der beteiligten Wehren das Wohnhaus nicht
mehr gerettet werden konnte. Die meisten Brandereignisse fanden 2017 in
Wohngebäuden statt (70-mal), gefolgt von den heimischen Betrieben (57
Einsätze).
Im Rahmen der technischen Hilfeleistungen wurden die Feuerwehren gleich
151-mal zu Einsätzen in Verbindung mit Sturm- oder Wasserschäden gerufen;
bei 352 Anforderungen ging es um die Beseitigung von Insekten oder den
Umgang mit entlaufenen Tieren. Bei Verkehrsunfällen leisteten die
Floriansjünger 320-mal Hilfe. Zu 188 Einsätzen wurden die Wehren zur Hilfe
für Menschen in Notlagen gerufen.

Falsche Alarme kamen ebenfalls vor: Viermal wurden die Einsatzkräfte aus
nachweislich böswilligen Motiven angefordert; Brandmeldeanlagen lösten
insgesamt 185 Fehlalarme aus und in 56 Fällen entpuppte sich die
Alarmierung aus anderen Gründen als überflüssig.

So wurden bei den Einsätzen im vergangenen Jahr insgesamt 11.293 Kräfte
(einschließlich der Besetzung der Feuerwehreinsatzzentralen) angefordert,
die 14.984 Einsatzstunden absolvierten.

In Anbetracht der Einsatzstatistik ist es umso erfreulicher, dass die Zahl
der Mitglieder der Einsatzabteilungen konstant geblieben ist. Bei den
Freiwilligen Feuerwehren können derzeit 1.811 aktive Mitglieder im
Landkreis Gotha gezählt werden, darunter 186 Frauen. Hinzu kommen
hauptamtliche Kameradinnen und Kameraden der Berufsfeuerwehr in Gotha.
Derweil bereiten sich 900 Nachwuchskräfte in den Jugendfeuerwehren darauf
vor, sich in naher Zukunft für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger
Verantwortlich zu zeichnen, getreu dem Motto: Gott zur Ehr, dem nächsten
zur Wehr.

 

 

Biegesimulator verbessert Feuerwehrausbildung

Den Feuerwehren im Landkreis Gotha steht ab sofort ein Biegesimulator zur
Aus- und Weiterbildung zur Verfügung. Dank der jährlichen finanziellen
Unterstützung der Regionalstiftung der Kreissparkasse Gotha in Höhe von
15.000 Euro für den Kreisfeuerwehrverband konnte das neue Trainingsgerät
nun angeschafft werden. Die Kosten hierfür betrugen etwa 21.000 Euro. Der
Simulator ist auf einem Anhänger montiert und bei der Freiwilligen
Feuerwehr Wölfis stationiert. Er kann somit mobil zur Kreisausbildung der
Feuerwehren eingesetzt werden.

Der Biegesimulator ermöglicht das Trainieren der Einsatzkräfte zur
Beseitigung von umgefallenen Bäumen. Durch simulierte Druck- und Zugzonen
können ganz unterschiedliche Szenarien geübt werden, weiß
Kreisbrandinspektor Patrick Keil. „Einsätze durch Folgen von Stürmen kommen
immer häufiger vor. Vor allem entwurzelte Bäume halten unsere Kameradinnen
und Kameraden auf Trapp. Die Bergung und Beräumung sind oftmals sehr
kompliziert, da die Arbeitsumgebung nicht selten schwer erreichbar ist“,
erklärt Patrick Keil. So sind auch die Lage und die Spannung des Baumes und
der Äste bei der Beräumung zu beachten. Verschiedene Schnitttechniken, die
mit Kettensägen ausgeführt werden, müssen dabei beachtet und im Vorfeld
geübt werden. Dass die Beräumung von Bäumen und Ästen bei Sturm sehr große
Gefahren birgt, zeigte zuletzt der tödliche Unfall eines Kameraden im
Wartburgkreis bei der Beseitigung eines umgefallenen Baumes.

„Dank des Biegesimulators können wir das Ausbildungsniveau für unsere
Feuerwehren im Landkreis erheblich verbessern“, unterstreicht Landrat
Konrad Gießmann. Schließlich seien eine sehr gute Ausbildung und eine
entsprechende Ausrüstung der beste Garant für die Sicherheit der
Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren, so Konrad Gießmann
abschließend.

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