
Mit der Grundsteinlegung am 12. Juni für ein neues Gebäude möchte der Pflegestift Geizenberg einen ersten Schritt in Richtung eines zukunftsweisenden Quartierzentrums gehen. Das Projekt soll die Lebensqualität älterer Menschen mit Demenz verbessern und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Stadt Waltershausen leisten.
Am Standort des heutigen Pflegestift Geizenberg in der Robert-Koch-Straße in Waltershausen soll im Rahmen eines nachhaltigen Quartiersprojekts ein innovatives und mehrgliedriges Dienstleistungsangebot mit vielfältigen Wohn-, Begegnung-, Beratungs-, Entlastungs- und Pflegeangeboten entstehen. Mit dem Leitspruch „Durch Weisheit wird ein Haus gebaut und durch Verstand erhalten“ ist der Grundstein versehen und es wurde sprichwörtlich auf Holz geklopft.
„Die stationäre Altenhilfe ist in Bewegung“, teilte die Geschäftsführung der Diakoniewerk Gotha Kathrin Scharffenberg mit. „Unser Anliegen ist es, dass Menschen im Alter und mit Demenz gemeinsam mit ihren Familien würdevolle und qualitativ hochwertige Wohn- und Pflegeangebote entsprechend ihrer individuellen Bedürfnisse erhalten. Die Grundsteinlegung für den Neubau des Pflegestift Geizenberg markiert den Startschuss für dieses bedeutende Projekt.“
Der klimafreundliche Neubau ist baulich und organisatorisch an den Prinzipien des Hausgemeinschaftsmodells ausgerichtet. In drei Wohnebenen entstehen drei Hausgemeinschaften mit jeweils zwölf Plätzen für demenziell beeinträchtige ältere Menschen sowie eine zusätzliche innovative Wohnform für schwerstpflegebedürftige Demenzerkrankte – die Pflegeoase mit neun Plätzen. „Die Zusatzeinrichtung ist als Paliativ-Station gedacht, wo extra geschultes Personal die Menschen auf den letzten Metern ihres Lebens begleitet“, erklärte Kati Wüstemann, Referentin für Pflegeentwicklung.
Die milieutherapeutische Gestaltung der barrierefreien Wohnräume und die bedarfsgerechte technische Ausstattung erfüllen modernste Standards sowie die speziellen Anforderungen älterer Menschen mit Demenz in Bezug auf Geborgenheit, Sicherheit und Lebensqualität.
Die Kosten für den Neubau sollen sich auf rund neun Millionen Euro belaufen. „Wir stemmen ca. 3,3 Millionen Euro der Baukosten selbst“, sagte Kathrin Scharffenberg. Die Bauherrschaft bei diesem Großprojekt hat die Planungsgesellschaft „Projektscheune“ aus Schleusingen.
Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts bilde die nachhaltige Quartiersentwicklung, die das Diakoniewerk Gotha in einem ganzheitlichen Sinne verstehe. Quartiere als Setting der Gesundheitsförderung und Prävention bieten die große Chance, Menschen dort zu erreichen, wo sie leben, arbeiten, konsumieren und in Nachbarschaften eingebunden sind. Die Kombination mehrerer Leistungsangebote für die Zielgruppe älterer Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf sowie ihren Angehörigen innerhalb eines Quartiers, bedeute für die Infrastruktur in Waltershausen/Ibenhain eine Erhöhung der Versorgungssicherheit und Bedarfsorientierung im vertrauten Wohnumfeld.
„Es ist richtig und wichtig, dass ein Ort geschaffen wird, wo Menschen die Hilfe und Unterstützung erhalten, die sie benötigen“, merkte Gothas Landrat Onno Eckert in seiner Rede an. Auch Waltershausens Bürgermeister Leon Graupner ist überzeugt von dem Projekt. „Die Entscheidung der Diakoniewerke den Neubau in Waltershausen zu errichten, ist auch ein positives Zeichen für den Standort. Hier wird ein Mehrwert geschaffen, der noch vielen Generationen nützlich sein wird.“
Nach der Fertigstellung des Neubaus bis Anfang 2027 folgt die energieeffiziente Sanierung des Bestandsgebäudes. Hier sind 20 barrierefreie altengerechte Ein- und Zweiraumwohnungen geplant, mit Service- und Begegnungsangeboten. Diese Unterkünfte werden auch Personen zur Verfügung stehen, die nicht pflegebedürftig sind.
„Wir haben zudem an unseren Fachkräftenachwuchs gedacht“, betonte Kati Wüstemann. „Mit einer Azubi-WG im Dachgeschoss des Bestandsgebäudes bieten wir in Zukunft als attraktiver Ausbilder jungen Menschen aus der Region möblierten Wohnraum für ihre Praxiseinsätze bei uns an.“
Die Fertigstellung ist bis Ende 2028 geplant.