Günter Schnürch: 60 Jahre Judo und immer noch mit Begeisterung dabei

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Es gehört schon viel Willen, Motivation und vor allem Begeisterung dazu, um einen Sport sechs Jahrzehnte aktiv die Treue zu halten. Günter Schnürch konnte nun sein 60-jähriges Judo-Jubiläum begehen und er zeigt sich noch kein bisschen Müde, steht immer noch zweimal wöchentlich beim FSV 1950 Gotha mit Begeisterung auf der Tatami. Er demonstriert in jedem Training beispielhaft, wie man sich durch Judo bis ins hohe Alter fit halten kann und ist ein beliebter Trainingspartner und sportliches Vorbild für die knapp 220 Mitglieder der Abteilung Judo.

Als Lehrling stieg er 1957 bei Medizin Erfurt in den damals doch sehr exotisch anmutenden Judosport ein. Später leistete er in Bad Langensalza Pionierarbeit und baute dort eine Judogruppe auf. 1974 gründete er bei Motor Gotha eine eigene Judosektion und legte somit einen Grundstein für viele erfolgreiche Jahre Judo in Gotha.

Der Einladung zur Jubiläumsfeier folgten neben der Thüringer Judoprominenz und seinen Vereinskameraden auch viele Wegbegleiter aus vergangenen Jahren. Als Ehrengast durfte Günter Schnürch Dietmar Lorenz, den ersten deutschen Olympiasieger im Judo, begrüßen. Er war es auch, der Schnürch 2005 zu seinem ersten Deutschen Meistertitel im Jahr 2005, das Siegerschwert überreichte. Seitdem erkämpfte Schnürch insgesamt 10 Deutsche Meistertitel in Folge, wurde viermal Weltmeister sowie dreimal Europameister bei den Senioren und erreichte mehrere Vizetitel und Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Als Botschafter des Sports durfte Schnürch 2010, als erster Sportler überhaupt, die Myconiusmedaille aus den Händen des Gothaer Oberbürgermeisters Knut Kreuch empfangen. Zum Jubiläum lies der Oberbürgermeister es sich nicht nehmen, seine Glückwünsche persönlich zu übermitteln.

Aus der Hand seiner Frau Ingelore bekam Günter Schnürch eine Figur des Judobegründers Jigoro Kano, den der Träger des 5. Dan sehr verehrt. Den Rückhalt seiner Familie hatte er immer. Auf vielen Wettkämpfen begleitete ihn seine Frau und drückte von der Tribüne aus die Daumen. Die Judojacke an den Nagel möchte Schnürch noch lange nicht hängen. Neben dem eigenen Training, trainiert der 76-jährige Judomeister noch eine Kindergruppe in der Löffelschule. Zudem ist er als Kassenwart der Judo Kreisunion West und im Vorstand des FSV 1950 Gotha aktiv.

(Foto (Tobias Tejkl): Günter Schnürch (rechts) mit dem Ehrengast und ersten deutschen Olympiasieger von 1980 Dietmar Lorenz)

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