In Goldbach starten Simson-Fans regelmäßig durch

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Die Teammitglieder des SCC Goldbach (Foto: privat)

Der SCC Goldbach arbeitet sich Schritt für Schritt an sein großes Ziel heran: die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen in Kalbe (Sachsen-Anhalt). Doch was für eine Art von Rennen verbirgt sich dahinter?

Erstmals im Jahr 2021 nahm das Team des SCC Goldbach an einem Simson-Rennen teil. Der Sohn von Tobias Cott, Kfz-Mechaniker in Goldbach, ist seit Langem begeisterter Motocross-Fahrer und machte die Familie auf das Sechs-Stunden-Rennen für Simson-Mopeds in Gräfentonna aufmerksam. „Da stellten wir dann auch gleich das Team zusammen“, sagte Cott.

Da die Teilnahme an einem Simson-Rennen ein reines Hobby ist, hat das Team keine feste Mitgliederzahl. Je nachdem, wie alle Zeit haben, sind zwischen zehn und fünfzehn Personen bei den Wettbewerben dabei. „Bei den sechs Stunden sind schon vier Fahrer ausreichend, besser sind aber sechs. Bei einem 24-Stunden-Rennen wären sogar noch mehr angebracht“, so der Kfz-Mechaniker.

Seit 2022 nimmt der SCC Goldbach am Rennen in Kakerbeck (Sachsen-Anhalt) teil. Dabei konnte sich das Team schon mehrmals auszeichnen. „In diesem Jahr und 2023 haben wir den ersten Platz belegt.“ Gezählt werden bei dem Wettbewerb auf einem Acker die Runden, die ein Team über die Zeit mit der Simson absolviert.

Natürlich läuft so ein Rennen nicht ohne Regeln. „Man darf zwar an seinem Moped herumschrauben, aber die ‚Simson-Optik‘ sollte schon erhalten bleiben. Außerdem darf der Hubraum des Zylinders 50 Kubikzentimeter nicht überschreiten, und der Auspuff muss ein Originalteil sein“, erklärte Cott. Wie oft die Fahrer in dieser Zeit wechseln oder das Fahrzeug zur Kontrolle in die Box fahren, können die Teams frei entscheiden. Für den SCC Goldbach hat sich bei sehr guten Fahrern eine Zeit von zwei Stunden bewährt, wohingegen die weniger geübten Piloten eine Stunde durchfahren. „Manche reizen es bis auf drei Stunden aus. Dann ist aber auch der Tank fast leer. Und das ist gar nicht gut für den Vergaser.“

Um alle Eventualitäten über die 24 Stunden hinweg einzukalkulieren, habe das Team immer eine Simson in Einzelteilen mit dabei, so Cott. Je nach Fahrer und Untergrund sind verschiedene Teile anfälliger als andere. Besonders Auspuff und Motor müssen streng beobachtet werden. „Da mussten wir auch Erfahrungen sammeln. Die Strecke in Kakerbeck besteht aus Sandboden. Wer da mit einem Simson-Serienfilter fährt, kann es gleich lassen. Nach kurzer Zeit ist der Motor hinüber.“

Das nächste große Ziel des SCC Goldbach ist die Teilnahme am 24-Stunden-Rennen in Kalbe. „Da wir alle arbeiten, ist es schwer, alle Fahrer für diese Reise zusammenzutrommeln. Und selbst wenn wir teilnehmen, gehen wir davon aus, erst einmal im unteren Drittel der Tabelle zu landen“, sagte Cott mit einem Lächeln.

Insgesamt erfreut sich der Sport immer größerer Beliebtheit. Bei ihrer ersten Teilnahme 2022 waren 30 Teams gemeldet. 2025 kämpften bereits 53 Teams auf dem Acker um den Sieg.

Dieser Artikel erschien ursprünglich im Oscar am Freitag, Ausgabe 10 (2025)

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