
Rund 470 Einsatzkräfte und Verwaltungsmitarbeitende übten am 13. Juni den Ernstfall. Unter realen Übungsbedingungen mussten sie sich mit dem folgenden Szenario auseinandersetzen: In einem Waldgebiet in der Nähe von Luisenthal bricht nach langer Dürre ein Brand aus, der sich unkontrolliert ausbreitet.
Ab 14:20 Uhr sind die Einsatzkräfte aus der Umgebung – also Ohrdruf und Luisenthal – informiert. Da sich die Lage immer weiter zuspitzt, Menschenleben in Gefahr sind und die Zahl der Einsatzkräfte und -mittel stetig steigt, entscheidet sich der Landrat dafür, den Katastrophenschutzstab des Landkreises einzuberufen, wodurch die Einberufung von Rettungskräften aus dem gesamten Landkreis-Gebiet beginnt und je nach Lage auch Nachbarkreise informiert werden.“Zuerst wurde die Evakuierung der Anwohner im betroffenen Gebiet erprobt“, so Daniel Marggraf, Leiter des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst.
Sowohl am Einsatzort im Waldgebiet als auch in der Verwaltung im Landratsamt wird das Szenario geübt. „Die Einsatzkräfte sollen so nah wie möglich an der Realität agieren. Deshalb wurde nur ein kleiner Kreis an Personen über die Vorgänge informiert“, sagte Daniel Marggraf. So zum Beispiel der Katastrophenschutzstab. Dort sind im Schichtbetrieb zwischen 20 und 30 Menschen ehrenamtlich tätig.
Die Katastrophenschutz-Vollübung wird vom Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst organisiert und geleitet. Gemäß § 6 Abs. 1 Pkt. 4 in Verbindung mit § 6 Abs. 2 der Thüringer Katastrophenschutzverordnung ist der Landkreis dazu verpflichtet, alle fünf Jahre eine solche Vollübung durchzuführen. Die Verantwortlichen wollten mit der Übung außerdem Abläufe überprüfen und erhoffen sich, Verbesserungspotenziale erkennbar zu machen.
So auch bei Szenarien, wie der Rettung und Evakuierung eines Zeltlagers. Dort war eine Schulklasse, die vom Feuer überrascht wurde. Einige Kinder wurden durch das Feuer verletzt, andere auf der Flucht. Die Einsatzkräfte führten erst eine Triage durch und transportierten nach und nach die Verletzten, je nach Schwere der Verwundung an einen Sammelpunkt oder ins Helios-Klinikum – welches sich ebenfalls an der Aktion beteiligte. „Es ist wichtig, dass wir eine kombinierte Übung durchführen, damit im Realfall alle gewappnet sind“, erklärte Onno Eckert, Landrat des Landkreises Gotha.
Wegen der Übung kam es vermehrt zu Fahrzeugbewegungen mit Blaulicht und Martinshorn kommen. Das Amt für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungsdienst hatte Absperrungen eingerichtet, um Passanten von dem 150 bis 200 Hektar großen Übungsgelände fernzuhalten. Das Amt sah dies als notwendige Maßnahmen an, die dazu dienen, die Einsatzkräfte auf entsprechende Ereignisse vorzubereiten.
Ein vollständiger Beitrag zum Übungstag folgt demnächst auf Oscar am Freitag-TV.