Wie Gothas neuer Bahnhof aussehen könnte

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ENTWURF: Variante zweigeschossig, Orientierung an der historischen Kubatur (Studie). Grafik: BahnStadt Planungsgesellschaft für Bahnhofsentwicklung mbH

Gotha (red/BGG, 15. Dezember). Ein Brief aus dem Thüringer Ministerium für
Infrastruktur und Landwirtschaft bringt die BGG einen Meilenstein weiter auf dem Weg zum neuen „Bahnhof Gotha“.

Mitte des Jahres hatte das Ministerium zu einem Wettbewerb aufgerufen. Es ging projektbezogen, um Fördermittel zur Unterstützung einer nachhaltiger Stadtentwicklungen in der EFRE-Förderperiode 2021-2027 zu erhalten. Mit einem aufwendigen Antrag hat die BGG sich diesem Wettbewerb gestellt – und eine Zusage errungen. Dies bedeutet, dass man zwar keinen Rechtsanspruch auf diese Mittel habe, „aber es ist eine gute Basis für die Finanzierung dieser großen Herausforderung“, erklärte Geschäftsführerin Christine Grund.

Folgende Prämissen werden derzeit mit dem Projekt „Bahnhof Gotha – Mobilitätsknoten im Gunstraum Thüringen“ verfolgt:

  • Der Bahnhof Gotha und sein Umfeld sollen wieder zu einem attraktiven und belebten Ort in der Stadt entwickelt werden sowie Platz für moderne Dienstleistungen rund um die öffentliche Mobilität bieten.
  • Der weitestgehende Erhalt der bestehenden Bausubstanz wird durch den Neubau von Gebäudeteilen ergänzt, die sich an der ursprünglichen Kubatur des früheren Gebäudes orientieren sollen.
  • Die Bewirtschaftung des Objektes durch die Baugesellschaft Gotha mbH muss unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten erfolgen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung von Rahmenbedingungen, die sich aus der Nutzung bereitstehender Fördermittel ergeben.
  • Die Modernisierung und der Teilneubau des Gebäudes soll mit den Prinzipien des ökologischen Bauens und hohen Anforderungen an die Energieeffizienz (u.a. durch Einsatz erneuerbarer Energien) verknüpft werden.

Im Frühjahr 2022 wurde ein öffentliches Interessenbekundungsverfahren durchgeführt, um interessierte Nutzer unter den Gewerbetreibenden der Stadt und Region zu identifizieren. Im Ergebnis soll ein attraktiver Mix aus passenden Nutzungen und potenziellen Mietern arrondiert werden.

Das Nutzungs- und Raumprogramm wird durch den Projektsteuerer „BahnStadt GmbH“ in enger Abstimmung mit der Baugesellschaft Gotha mbH und der Stadt Gotha erstellt.  Nach derzeitigem Stand ist folgendes Nutzungs- und Raumprogramm vorgesehen:

  • Ostflügel (Sanierung/Erhalt), Erdgeschoss: vorzugsweise Radstation mit Fahrradhandel, Werkstattservice, gesicherter Radaufbewahrung
  • Ostflügel (Sanierung/Erhalt), Obergeschoss: Büronutzung
  • Westflügel (Neubau), Erdgeschoss: Servicestation mit Bahn-Bus-Counter, Bistro mit Warte- und Sitzbereichen, Reiseshop, öffentlichem WC und Nebenräumen für Anlieferung, Lager, Personalaufenthalt, Backoffice-Funktionen
  • Westflügel (Neubau), Obergeschoss: Büronutzung, eventuell Co-Working
  • Mittelbau: Sanierung des Portikus und des vorplatzseitigen Hallenkörpers, Neugestaltung des bahnseitigen Hallenkörpers durch Aufnahme der historischen Kubatur mit einer modernen verglasten Überdachung.

Das Obergeschoss ist barrierefrei mittels mindestens eines Aufzuges zu erschließen. Die Erreichbarkeit des Obergeschosses im Ostflügel kann durch einen Fußgängersteg oder ein Galeriegeschoss über der bahnseitigen Bahnhofshalle gewährleistet werden, das innenliegende Treppenhaus im Ostflügel dient dann lediglich als Fluchtweg.

Das Kellergeschoss ist weitestgehend im Bestand zu erhalten und für einfache Nutzungen (Lager) herzurichten. Der Technikraum der DB (Elektroverteilung für die Bahnsteiganlagen) bleibt dauerhaft erhalten.

Das baufällige Nebengebäude östlich des Bahnhofsgebäudes wird abgerissen, in diesem Bereich können ein Wirtschaftshof (Müllentsorgung, Lager für Außenanlagen) sowie Stellplätze für Mieter und Kunden entstehen.

Die Außenanlagen und Freiflächen sind auf der Grundlage des Projektplans zu gestalten. Westlich des Bahnhofsgebäudes sollen auf dem städtischen Grundstück Stellplätze für Kurzzeitparker, E-Autos und CarSharing-Pkw entstehen. Die Gestaltung der Außenanlagen und die Übergänge zu den benachbarten Flächen (v.a. ÖPNV-Terminal) sowie in das Erdgeschoss des Bahnhofsgebäudes sind barrierefrei auszuführen.

Der aktuelle Zustand. Foto: BahnStadt –  Planungsgesellschaft für Bahnhofsentwicklung mbH

Zwischen der Stadt Gotha und der DB Station&Service AG wurde eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen und aktuelle gemeinsame Projektziele formuliert. Vom Projekt werden die Bahnreisenden maßgeblich profitieren, da der heutige Zustand weder zeitgemäß ist noch Anforderungen an die Barrierefreiheit entspricht.

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