Digitales Entwicklungsland: Deutschland nur auf Platz 18

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Berlin/Gotha (red/Statista, 22. Januar). Israelischen Mobilfunkkunden standen 2022 die günstigsten mobilen Datenverbindungen zur Verfügung, im Median zahlten sie rund vier US-Cent pro Gigabyte. Das geht aus einer Analyse des Vergleichsportals „cable.co.uk“ hervor, in der zwischen März und Juni des vergangenen Jahres über 5.000 Mobilfunkangebote in 233 Ländern und Regionen untersucht wurden. Wie die Statista-Grafik zeigt, sind die Preisunterschiede für Verträge mit mobilen Daten auch in der DACH-Region immens.

In Österreich wurde knapp ein US-Dollar pro Gigabyte Datenvolumen fällig, deutsche Nutzer mussten im Median fast das Dreifache bezahlen. Die Schweiz bildet hingegen mit Platz 216 von 233 nicht nur hinsichtlich des DACH-Raums eines der absoluten Schlusslichte. In der Kategorie Westeuropa, deren Ostgrenze in der Aufstellung von cable.co.uk entlang von Finnland, Deutschland, Österreich und Italien verläuft, liegt letzteres zusammen mit San Marino und Frankreich an der Spitze. Österreich nimmt den achten von 28 Plätzen ein, während Deutschland auf Platz 18 landet.

Laut Dan Howdle, dem für die Studie verantwortlichen Analysten, lassen sich die Preispolitik und die teilweise drastischen Unterschiede durch mehrere Faktoren erklären. Teilweise hätten die bestplatzierten Länder und Regionen „exzellente Mobilfunk- und Breitbandinfrastruktur, wodurch Anbieter große Mengen an Datenvolumen zur Verfügung stellen können, was den Pro-Gigabyte-Preis drückt“. In Gebieten mit weniger flächendeckendem Glasfaser-, Kabel- und DSL-Ausbau seien hingegen Datenverbindungen über Mobilfunknetze zwingend nötig, was dazu führe, dass die Preise aufgrund von wirtschaftlichen Zwängen niedrig gehalten werden.

In der Auflistung nicht berücksichtigt: Die unterschiedlichen Gehaltsniveaus und Lebenshaltungskosten in den verschiedenen Ländern. So sind 7,37 US-Dollar pro Gigabyte für Schweizer aufgrund des laut OECD-Daten durchschnittlichen Jahreseinkommens von rund 69.000 US-Dollar tendenziell erschwinglicher als beispielsweise 5,30 US-Dollar pro Gigabyte in Griechenland, in dem das durchschnittliche Jahreseinkommen lediglich bei knapp 25.000 US-Dollar liegt.

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