Fotoausstellung „Himmel unter Berlin“ in der Ernst-Abbe-Hochschule Jena

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Carsten Jost, www.fotografen-berlin.com

Mit Beginn dieser Woche sind alle Interessierten herzlich willkommen zu einer neuen Fotoausstellung in der Ernst-Abbe-Hochschule (EAH) Jena: „Himmel unter Berlin“:

Der Berliner Theologe und Fotograf Carsten Jost setzt sich in seinen Fotos mit einem vergessenen europäischen Ort der Kultur, dem „Jüdischen Friedhof Weißensee”, auseinander. Die Bilder werden bis zum 19. Mai 2017 im Foyer vor der Aula, im EG von Haus 4 gezeigt.

Jost schrieb zu seinen Bildern: „Der jüdische Friedhof Weißensee – obgleich der größte ursprüngliche, atmosphärisch dichteste und einer der schönsten in Europa, in jedem Stadtplan und Reiseführer vermerkt und als Weltkulturerbe avisiert – ist irgendwie aus der Zeit gefallen, vergessen und ein absoluter Geheimtipp geblieben.

Von den jährlich über 12 Millionen Berlintouristen verlaufen sich an normalen Tagen 10 bis 12 Menschen in den stellenweise dschungelartigen Wald, 80 Fußballfelder groß. An manchen Tagen kann man stundenlang durch die über 117.000 Gräber streifen, ohne einem Menschen zu begegnen. Dabei ist dieser Friedhof wahrscheinlich der historisch, menschlich und mystisch dichteste Ort der Stadt und voller großartiger Motive.“

„Jüdische Gräber”, so Jost,  „werden für die Ewigkeit angelegt.”  So findet man heute noch Grabmäler aus dem 19. Jahrhundert bis hin zu den „bunten Marmor-, Plastik-, Elektronik-Verbundgräbern der russischen Spätaussiedler aus den letzten Jahren.” Bei einem nächtlichen Spaziergang blinkte Jost hier im Schnee eine rote Leuchtdiode an – ihn und  “unverwüstliche Plastikblumen”.

Die Fotos „langzeit-dokumentieren” für Carsten Jost „impressionistisch die Atmosphäre” und lassen die hier beendeten Geschichten nur erahnen.

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