Gute Lehre wird honoriert

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Die Gewinner der Lehrpreise 2018 der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) stehen fest. Daniel Löffelmann vom Institut für Bildung und Kultur wird für das Seminar „Rousseaus Émile“ ausgezeichnet und die Historiker Dr. Jacob Eder und Dr. Tobias Freimüller erhalten einen Lehrpreis für das Seminar mit Exkursion „Erinnerungskultur in Israel. Totengedenken, Holocausterinnerung und ‚deutsche Spuren’“. Die Lehrpreise der Universität sind mit je 2.500 Euro dotiert und werden zum feierlichen „Dies Legendi“ am 15. November übergeben.
Daniel Löffelmann hat eine Lehrveranstaltung für Studienanfänger im Bachelor-Studiengang in den Erziehungswissenschaften konzipiert. Ziel war es, den Studierenden zu helfen, die erste Hausarbeit zu verfassen. „In dem Seminar habe ich faktisch das Lehrformat mit dem Prüfungsformat vereint“, sagt Daniel Löffelmann. Anders gesagt: Die Einführung ins Studienfach wurde mit der Einführung ins wissenschaftliche Schreiben verknüpft.

Gegenstand der Arbeit war Rousseaus „Émile“, ein Klassiker der Pädagogik, wie der 25-jährige Doktorand sagt. Im Seminar mit ca. 15 Studierenden sei das Buch Schritt für Schritt behandelt worden. Parallel gab es von Woche zu Woche eng betreute Schreibaufgaben, die bereits im Semester systematisch zur abschließenden Hausarbeit führten. Dieses Format habe sich bewährt, schätzt Daniel Löffelmann ein.
Dr. Eder und Dr. Freimüller vom Lehrstuhl des Zeithistorikers Prof. Dr. Norbert Frei erhalten den Lehrpreis für den Themenschwerpunkt „Grenzüberschreitende Lehrformen“. Die zwei Historiker haben ein Seminar zur Erinnerungskultur in Israel geleitet und sind mit 14 Studierenden auf Exkursion nach Jerusalem gefahren. Gemeinsam mit Studierenden von der Hebräischen Universität Jerusalem wurde ein zweitägiger Workshop abgehalten.

„Die israelischen Studierenden befassten sich mit der Erinnerungskultur in Deutschland, während ihre Kommilitonen aus Jena sich mit der Erinnerungskultur Israels auseinandersetzten“, sagt Dr. Jacob Eder. Die Kooperation kam über Dr. Ofer Ashkenazi vom Koebner Center für deutsche Geschichte in Jerusalem zustande. Im Anschluss an den Workshop wurden verschiedene Erinnerungsstätten besucht, u. a. die Gedenkstätte Jad Vashem, das Wohnhaus des ersten Ministerpräsidenten David Ben-Gurion sowie der Nationalfriedhof auf dem Herzl-Berg.
Für die Lehrpreise 2018 waren insgesamt 21 Vorschläge eingereicht worden. Erstmals hat in diesem Jahr das Expertenkollegium der 2017 neugegründeten Akademie für Lehrentwicklung (ALe) die Auswahl der Sieger getroffen.

Neben der Vergabe von Lehrpreisen für bereits abgehaltene hervorragende Lehrveranstaltungen werden durch die ALe ausgewählte Lehrprojekte gefördert, die der Weiterentwicklung der universitären Lehre dienen. In diesem Jahr sind das die Projekte „Wider den Methodenstreit. Neukonzeption der Methodenausbildung im Kern- und Ergänzungsfach Soziologie“ von Prof. Dr. Sylka Scholz und Prof. Dr. Kathrin Leuze, „Internationalisierung durch Digitalisierung: Virtuelle grenzüberschreitende Planspiele“ von Prof. Dr. Jürgen Bolten, „Onkologische Fallkonferenzen in der studentischen Lehre“ von Prof. Dr. Jutta Hübner sowie das Projekt des Juniorprofessors Dr. David Löwenstein „Integrative Argumentationsdidaktik“. Weiterhin werden gefördert das Projekt „JeMid – Jenaer Medizindidaktik“ von Claudia Ehler und „Implementation of in-class online quizzes“, das Aleksandr Kazakov und Anna Zherdeva bearbeiten.
Nähere Informationen zum Lehrpreis 2018, zu den geförderten Lehrprojekten und generell zur Akademie für Lehrentwicklung unter www.uni-jena.de.

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