„Vor uns lag ein riesiges Experimentierfeld“ (Gunta Stölzl). Die Bauhausfrauen und ihr Aufbruch in die Moderne.

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Abbildung: Ulrike Müller

Lesung und Gespräch mit Ulrike Müller, Kulturwissenschaftlerin und Autorin, Weimar.

Zum 100. Gründungsgeburtstag des Bauhauses treten immer öfter neben die Namen bekannter Meistern wie Walter Gropius, Paul Klee oder Lyonel Feininger auch Namen von Bauhaus-Gestalterinnen wie den Weberinnen Gunta Stölzl und Anni Albers oder der Spielzeugdesignerin Alma Buscher. Aber weil der Beitrag der Bauhaus-Frauen zur Entwicklung der Moderne in Kunst und Design lange Jahre ignoriert wurde, fehlen dennoch bis heute die schöpferische Leistungen, Arbeiten und Namen weiterer bedeutender Künstlerinnen und ein großer Teil faszinierender weiblicher Innovationen und Visionen der Epoche im Gedächtnis der Öffentlichkeit. Wer kennt bis jetzt Friedl Dicker, Lou Scheper oder Ré Soupault, ihre Ideen und ihre Werke?

Das Stadtmuseum Jena lädt zu einem Abend mit Dr. Ulrike Müller, Autorin des Buches „Bauhaus-Frauen“ ein, das sie 2019 in einer komplett überarbeitet Neuausgabe im Elisabeth-Sandmann-Verlag herausgebracht hat. Zunächst als Musikerin, dann als Germanistin ausgebildet, widmet sie ihre vielseitige Arbeit als Wissenschaftlerin, Pädagogin, Referentin und Reiseleiterin (WEIMAR WEIBLICH) seit rund drei Jahrzehnten den Frauen in der Kulturgeschichte. An diesem Abend gibt sie zunächst Einblicke in die Voraussetzungen, die Situation der Frauen am Bauhaus sowie deren Bedeutung für die Moderne und wirft einen kritischen Blick auf den Umgang mit den Frauen an der Schule. Anschließend stellt sie, lesend und erzählend, ausgewählte Künstlerinnen aus den Bereichen Metalldesign, Innenarchitektur und Fotografie vor. Dabei folgt sie den Lebens- und Arbeitsbiografien von den Anfängen am Weimarer Bauhaus bis in die Zeit des Nationalsozialismus, der für viele Frauen Exil, für andere komplettes Verstummen und für einige auch ihren gewaltsamen Tod bedeutete. Die, die überlebten, wirkten, vielfach in Ländern wie der Schweiz oder den USA, oft bis ins hohe Alter als Künstlerinnen und Designerinnen weiter.

Im Anschluss an die Lesung kommt Ulrike Müller gern mit den BesucherInnen des Abends ins Gespräch.

Eintritt inklusive Museumsbesuch: 9 Euro normal, 6 Euro ermäßigt

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