Erstes Spiel und erste Vorentscheidung: Die Rückrunde beginnt

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Susann Utes (rechts, FF USV Jena) gegen Rebecca Knaak (liegend) und Turid Knaak (beide Bayer 04 Leverkusen). Foto: Benedikt Bernshausen

Die Paradies-Elf und die „Werkselfen“: Vor dem zwölften Spieltag der Allianz Frauen-Bundesliga haben beide Mannschaften viel gemeinsam – eigentlich zu viel – und genau darin steckt auch die Brisanz der kommenden Begegnung.

Die Blau-Weißen (Platz zehn) und die Schwarz-Roten (Platz elf) haben beide sechs Punkte aus bislang je zwei Liga-Siegen. Beide haben sieben Treffer erzielt. Das Einzige, was beide beim Blick auf die Tabelle trennt, ist, dass Leverkusen zwei Gegentreffer mehr auf seiner Habenseite hat (aktuell 21 Gegentore) – und damit am Sonntag auch den ersten von zwei Abstiegsrängen als Bürde mit ins Ernst-Abbe-Sportfeld bringt.

Uns allen ist bewusst, dass dieses Spiel ein richtungsweisendes wird“, fasste Cheftrainerin Katja Greulich im Vorgespräch die Stimmung in ihrem Team zusammen. Die FF-USV-Frauen haben sich in den zurückliegenden Tagen nach der 1:2-Nachholpartie gegen das Spitzenteam aus Wolfsburg fokussiert auf den nun kommenden Tabellennachbarn vorbereitet. Nicht nur für Greulich „ein absolutes Sechs-Punkte-Spiel.“ Und sie ergänzte: „Leverkusen hat denselben Druck wie wir.“

Das erste Aufeinandertreffen in dieser Saison, der 2:0-Saisonbeginn-Erfolg, bescherte dem FF USV gleich zum Start den ersten Dreier. Das zweite Mal, erneut auswärts in Leverkusen, endete hingegen erfolgreich für die Bayer-04-Frauen: Das DFB-Pokal-Achtelfinale geriet aufgrund einer desolaten zweiten Halbzeit zu einem 0:5-Debakel aus Jenaer Sicht – „eine ganz, ganz bittere Geschichte“, bilanzierte die 31-jährige Fußballlehrerin damals nach der Partie.

Am Sonntagnachmittag nun der dritte Vergleich und der erste im Jenaer Paradies. Und die Greulich-Elf kann auch und vor allem auf Letzteres bauen um diesen für die weitere Rückrunde vorentscheidenden Spieltag für sich zu entscheiden.

Die Jenaerinnen haben dank des Wolfsburg-Spiels letzten Sonntag somit nicht nur bereits ihr Pflichtspiel-Premierenfieber nach der Winterpause hinter sich; sondern gehen so auch mit dem Heimvorteil in den direkten Vergleich – wohlwissend um die immer beeindruckende Rückendeckung des Jenaer Anhangs von den Rängen. Gerade in ähnlich brisanten Begegnungen, wie es sie im Abbe-Sportfeld schon einige Male zuvor gab, wie der Rückblick auf die bisherigen achteinhalb Jahre Frauenfußball-Oberhaus zeigt.

Jena und Leverkusen: Zusammengefasst viele – zu viele – Gemeinsamkeiten, aber auch einige vielleicht – oder sicher – mitentscheidende Unterschiede. Zusammen werden sie ein brisantes und spannendes Allianz Frauen-Bundesliga-Duell an diesem Sonntag ergeben.

Der Anpfiff zu diesem erfolgt im Jenaer Paradies um 14:00 Uhr. Wer nach neunzig Minuten mit „sechs Punkten“ den grünen Rasen verlassen wird, brachte Greulich schon einmal vorab auf die prägnante Motivationsformel für ihre Elf: „Die Mannschaft, die am Ende mehr gewinnen will, wird auch gewinnen.“

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