Herzoglicher Hofkellerei-Humpen wieder daheim

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Der Glashumpen im Detail: unbekannter Hersteller; emailliertes Glas, 1730; Schenkung Familie Borns (Münster und Lübeck), 2022. Foto: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha, Andreas Fiedler

Gotha (red/sfh, 2. Januar). Zum Jahresende hat ein wertvoller, sehr seltener Glashumpen seinen Platz in der Braunen Galerie im Nordflügel von Schloss Friedenstein gefunden. Er ist 1730 entstanden und stammt aus der herzoglichen Hofkellerei. Dank der großzügigen Schenkung ist er nun wieder Teil der Sammlungen auf dem Friedenstein.

Das farbig emaillierte Becherglas mit eingestochenem Boden, Fußring und zylindrischer Wandung ist mit einer großen, von zwei sich kreuzenden Palmzweigen gerahmten Initiale „F“ unter dem Herzogshut verziert: Gemeint ist Friedrich II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1676 – 1732), in dessen Auftrag der Humpen wohl entstand. Auf der Rückseite sind die Jahreszahl 1730 und die Buchstaben „F. S. R. F. S.“ als Abbreviatur für die „Fürstlich Sächsische Residenz FriedenStein“ zu lesen.

Es handelt sich wohl um eine Schenkung des Herzogs an einen seiner Hofbeamten, einen Vorfahren der Familie Borns (Münster und Lübeck), die das zerbrechliche Erbstück der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha zum großzügigen Präsent gemacht hat.

Aufgrund der Verbindung des Objekts zum kunstsinnigen Gothaer Herzog und vor dem Hintergrund der umfangreichen Verluste der Friedensteiner Sammlungen – gerade im Bereich des Kunsthandwerks – stellt der Glashumpen eine Bereicherung des Museumsbestandes dar. Er ergänzt von nun an die zur Person Friedrichs II. gehörigen Ausstellungsstücke in der Braunen Galerie und fügt sich damit in die Erzählung der Dynastiegeschichte ein.

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