Verschwörungsmythen: Interaktiver Film klärt auf

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Landkreis (red, 15. November). Was mit der Verbreitung antisemitischer Verschwörungsmythen beginnt, kann in rechtsextremer Gewalt münden: Der neue interaktive Film der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes zeigt den Verlauf einer schleichenden Radikalisierung auf.

Der Videoclip und viele Hintergrundinformationen soll junge Menschen und ihr erwachsenes Umfeld gezielt über Antisemitismus und Rechtsextremismus aufklären.

Die Besonderheit des Konzeptes: Der neunminütige interaktive Kurzfilm „Chris und Lea“ fordert die Zielgruppe dazu auf, aktiv in das Filmgeschehen einzugreifen und sich bewusst mit den Verschwörungserzählungen auseinanderzusetzen.

Solche Erzählungen liegen oft in antidemokratischen (Ressentiments) und antisemitischen Stereotypen begründet – und können Menschen zu extremen Gewalttaten verleiten.

Auch die Attentäter von München, Kassel, Halle oder Hanau hätten sich bei ihren rassistischen und antisemitischen Terroranschlägen darauf berufen, so die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Tipps der Polizei für den Umgang mit Verschwörungserzählungen:

  • Texte und Überschriften kritisch betrachten: Falschmeldungen locken oft mit reißerischen Überschriften und sogenannten Clickbaits („Klickköder“), die Emotionen ansprechen. Hier ist Vorsicht geboten: Wenn schockierende Behauptungen in einer Überschrift unglaubwürdig klingen, sind sie es vermutlich auch.
  • Quellen genau prüfen: Wo kommt die Information her, ist der Absender vertrauenswürdig? Wenn überhaupt keine Quelle angegeben wird oder auf einer Website gar das Impressum fehlt, ist Vorsicht geboten.
  • Fakten checken: Sind die Informationen wirklich korrekt? Wurde noch in anderen Medien, Zeitungen, Internetseiten darüber berichtet? Dabei helfen auch seriöse Faktenchecker-Seiten.
  • Auf Verschwörungserzählungen hinweisen: Den Urheber der Meldung darauf hinweisen, dass er möglicherweise auf eine Verschwörungserzählung gestoßen ist bzw. eine solche verbreitet. Korrekte Quellenangaben fordern und dabei stets respektvoll sein.
  • Problematische Inhalte melden: Inhalte, die Fake News oder Verschwörungsmythen enthalten, kann man direkt beim jeweiligen Onlinedienst als solche melden, damit sie gelöscht werden. Bei strafbaren Aussagen sollte die Polizei informiert werden.

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