CSD Thüringen: Hisst die Regenbogenfahnen!

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Regenbogenflagge am Neuen Rathaus in Freiburg anlässlich des Christopher Street Day am 19. Juli 2015. Foto: Andreas Schwarzkopf/Wikipedia

Erfurt/Gotha (red/csd th, 15. Oktober). Am 17. Oktober sollen in Thüringen Regenbogenfahnen gehisst werden. Dazu hat der CSD Thüringen aufgerufen.

In seiner Pressemitteilung lädt der CSD Thüringen „alle Bürgermeister:innen und Landrät:innen ein, die Regebogenflagge an ihrem Rathaus bzw. Amtsgebäude zu hissen“. Diese Fahne stehe für die Vielfalt der Lebens- und Liebensweisen. Auch Privatpersonen seien eingeladen, an diesem Tag eine Regenbogenflagge sichtbar an ihren Balkon, Fenster, Laden etc. zu hängen.

„Wir wünschen uns, dass in ganz Thüringen am kommenden Samstag Regenbogenflaggen hängen und damit ein starkes Zeichen gegen Diskriminierung und für die Rechte und Sichtbarkeit queerer Menschen gesetzt wird,“ so Theresa Ertel, Pressesprecherin des Bündnis. „Insbesondere Amtsgebäude sind hier ein toller Ort, um sich als Stadt oder Gemeinde klar zu positionieren. Aber auch die Beteiligung von Privatpersonen als Zeichen ,Du bist nicht allein! Thüringen ist bunt!‘ finden wir unglaublich wichtig.“

Weitere Infos finden sich auf der Website sowie den Social-Media-Kanälen auf Instagram (@csd_thueringen) und Twitter (@CSD_Thueringen).

Zum Hintergrund:
Die Corona-Pandemie trifft viele queere Menschen besonders hart. Ungeoutete oder Personen, die zu Hause nicht akzeptiert werden und vielleicht sogar Gewalt ausgesetzt sind, sind dazu gezwungen, viel Zeit daheim zu verbringen. Therapien und Verfahren zur Personenstandsänderung von Trans*-Personen sind ausgesetzt. Beratungszentren und andere Anlaufstellen, bei denen normalerweise Rat und Hilfe gesucht werden kann, sind nur online erreichbar oder haben ganz geschlossen. Diese und weitere Probleme treffen spezifisch Menschen aus der queeren Community. Aus diesem Grund haben sich die Organisator:innen dazu entschlossen, dass gerade dieses Jahr, welches derart durch die globale Pandemie geprägt ist, eine Veranstaltung wie ein CSD nicht ausfallen soll.
Der CSD Thüringen ist ein Zusammenschluss der vier bestehenden CSDs Erfurt, Weimar, Jena und Gera. Die Idee dazu entstand, als klar war, dass vorerst keine Veranstaltungen wie gewohnt stattfinden können. Die Gruppe verfolgt deswegen das Ziel, trotz der Pandemie dieses Jahr Sichtbarkeit, Information und Gehör für die queere Community zu schaffen. Dafür wird es dieses Jahr im Oktober erstmalig einen CSD Thüringen geben. Die Veranstaltungen des Rahmenprogramms sollen verteilt im ganzen Land stattfinden, die Demonstration selbst nur in Weimar.
Der Christopher Street Day, kurz „CSD“, ist eine politisch Demonstration, deren Ursprung in den USA liegt. An diesem Tag finden Feste zu Ehren der Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Transgendern, Intersexuellen, Asexuellen und Queeren statt. Der historische Ursprung liegt in der Bar Stonewall Inn in der Christopher Street (New York), wo am 28. Juni 1969 Transsexuelle, Farbige und andere Minderheiten begannen, sich gegen staatlich legitimierte Polizeiwillkür zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten, die einen Ausgangspunkt der modernen LSBTIQ*-Emanzipationsbewegung darstellen. In Deutschland fand der erste CSD 1978 statt. Die Bezeichnung „Christopher Street Day“ wird allerdings nur im deutschsprachigen Raum verwendet, im Rest der Welt ist der Begriff „Pride Parade“ geläufig.

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