Hotel- und Gastgewerbe im Kreis verliert jede neunte Arbeitskraft

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Foto: NGG

Erfurt (red/NGG, 7. Juli). Laut Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) sind in der Corona-Pandemie bisher rund 4.400 Beschäftigte von Hotels und Gastronomiebetrieben in Thüringen in andere Jobs gewechselt.

Das entspricht jedem neunten Arbeitnehmer im Landkreis Gotha: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beschäftigte das Hotel- und Gaststättengewerbe im Landkreis Gotha zum Jahreswechsel 2.260 Menschen. Genau ein Jahr zuvor – vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie – waren es noch 2.558. Damit haben innerhalb von zwölf Monaten zwölf Prozent der Beschäftigten die Branche verlassen.

Einkommenseinbußen durch Kurzarbeit hätten die Abwanderung beschleunigt. laut NGG hätten sich viele Beschäftigte förmlich gezwungen gesehen, andere Jobs –  oft im Handel bei Supermarktketten – anzunehmen.

Die NGG erinnert und kritisiert zugleich, dass schon vor Corona unterdurchschnittliche Löhne und ungeregelte Arbeitszeiten für Abwanderung gesorgt hätten.

Dazu kommt, dass das deutsche Gastgewerbe in Folge der Corona-Pandemie 2020 rund 36,5 Prozent Umsatz einbüßte. Das zeigt die Infografik von Statista mit Daten des DEHOGA.

In den Jahren zuvor ist der in Hotels und Gaststätten erwirtschaftete Umsatz stetig um etwa zwei bis drei Prozent pro Jahr angestiegen, bis 2019 mit etwa 93,6 Milliarden Euro Jahresumsatz der bisherige Höchststand erreicht wurde.

Das Gastgewerbe hat als einer der größten Verlierer der Corona-Krise etwa 34 Milliarden Euro eingebüßt und kommt im vergangenen Jahr somit auf einen Umsatz von nur noch rund 59,5 Milliarden Euro.

Besonders betroffen sind dabei die Beherbergungsbetriebe – hier hat sich der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr annähernd halbiert.

Gründe sind Beherbergungsverbote und Reiseeinschränkungen, die den Tourismus lähmten und fast das ganze Jahr anhielten.

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