Neue Informationstafeln zu ungewöhnlichen Waldbildern

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Infoschild vom ThüringenForst. Foto: ThüringenForst

Erfurt/Gotha (red/hs, 2. November). Die dreijährige Dürreperiode hat den Schad- und Totholzanteil in den heimischen Nadel-, Misch- wie auch Laubwäldern deutlich erhöht.

Das historische Ausmaß der Schäden zwingt viele Waldbesitzer, so auch ThüringenForst, dazu, mit differenzierten und angepassten Bewirtschaftungskonzepten zu arbeiten.

Nicht nur einzelnes Totholz, sondern gänzlich abgestorbene Waldflächen gehören folglich, zumindest zeitweise, künftig zum Landschaftsbild.

Das diese unerfreulichen Waldbilder nur vorübergehend sind, hierüber klärt ThüringenForst mit einer neuen Informationstafel auf. Sie soll Waldbesucher und Naturfreunde ab sofort an entsprechenden Schadflächen aus erster Hand informieren.

Stehendes Totholz – kein schöner Anblick
„In unseren nachhaltig und naturnah bewirtschafteten Wäldern sind abgestorbene Bäume -stehend oder liegend- ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems. Eine gezielt gesteuerte Menge Totholz bietet vielen Tieren, Pflanzen und Pilzen einen Lebensraum und steigert damit die Biodiversität“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.

Seit 2018 hat sich diese kontrollierte Situation des Totholzmanagements in den Thüringer Wäldern allerdings dramatisch verändert. Sturm, Dürre und Borkenkäfer haben ganze Waldflächen absterben lassen, die die bisherigen Totholzmengen um ein Vielfaches übertreffen. „Für den erholungssuchenden Waldbesucher und Naturfreund kein schöner Anblick – auch nicht für Waldbesitzer und Förster“, so Gebhardt weiter.

Aber er kann gleichzeitig in doppelter Hinsicht beruhigen: Denn die Totholzflächen werden in absehbarer Zeit verschwinden und neuen, klimastabilen Zukunftswälder Platz machen. Zum anderen geht von diesen Totholzflächen keine Borkenkäfergefahr mehr aus. In abgestorbenen Bäumen vermehrt sich kein Borkenkäfer.

In abgestorbenen Bäumen vermehren sich kein Borkenkäfer
Rund 1.500 Stück dieser recyclingfähigen Informationstafeln werden in den nächsten Wochen in den 200. 000 Hektar Wald der Landesforstanstalt an entsprechenden Schadflächen angebracht. „Es war uns einfach wichtig, dass der Waldbesucher vor Ort über das konkrete Problem und die Lösung informiert wird“, so Gebhardt abschließend. Mit der Umwandlung der Schadflächen in neue klimastabile Zukunftswälder verschwinden die Informationstafeln wieder. Und der Waldbesucher kann den besagten Blick auf abgestorbene Wälder gegen die herrliche Aussicht auf saftig-grüne, artenreiche Mischwaldkulturen eintauschen.

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