Ukraine: Landkreis bereitet sich auf neue Lage vor

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Friedensdemo am 24. Februar in Waltershausen. Foto: Sebastian Spelda

Landkreis (red/aw, 3. März). Auch der Landkreis Gotha trifft Vorbereitungen, um die Folgen des Ukraine-Krieges bewältigen zu können. Unter Leitung von Landrat Onno Eckert hat Dienstag eine Arbeitsgruppe erste Vorkehrungen getroffen, um bei Bedarf Kriegsflüchtlinge aus dem osteuropäischen Land aufnehmen zu können. Gestern gab es dazu eine Video-Konferenz mit den hauptamtlichen Bürgermeistern und Gemeinschaftsvorsitzenden.

„Diese Abstimmungsrunden haben bereits in der Corona-Krise die Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und Landkreis zu guten Ergebnissen geführt. Die vor uns liegenden Aufgaben sind einmal mehr nur gemeinsam zu meistern“, blickt Eckert in die Zukunft.

90 Tage Aufenthaltsrecht ohne Visum, einfache Verlängerung
Die Verlautbarungen in Berlin und Brüssel lassen auf ein vereinfachtes Verfahren für die aus Ukraine geflohenen Menschen hoffen. Bis konkrete Entscheidungen der Europäischen Union getroffen worden sind, können Ukrainer nach Festlegung des Bundesinnenministeriums ohne Visum bis zu 90 Tage in Deutschland verbleiben und danach für weitere 90 Tage über die örtliche Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis bekommen.

Diese Regelung soll insbesondere jenen Menschen, die auf private Initiative, durch Internet-Aufnahmeangebote oder bei Freunden und Verwandten hierzulande untergekommen sind, eine Perspektive bieten. Ukrainischen Kriegsflüchtlingen, die ohne Zusicherung einer festen Unterkunft in Deutschland ankommen, stehen die Erstaufnahmeeinrichtungen der Länder zur Verfügung (in Thüringen: die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl). Von hier aus erfolgt nach Registrierung die Weiterleitung an die Landkreise.

„Wir tun, was notwendig ist, damit niemand, der bei uns Schutz sucht vor dem Krieg in Osteuropa, ohne Obdach bleiben muss“, versichert Onno Eckert mit Blick auf die Herausforderung eines angespannten Wohn- und Immobilienmarktes in der Region.

Hilfsgüter und Spenden: Nutzen abwägen
Die bisherige Berichterstattung über den Konflikt hat eine Welle der Empathie und Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ausgelöst. Dabei sei wichtig, rät der Landrat, dass Hilfe koordiniert erfolge. Anbieten würde sich daher die Unterstützung engagierter Organisationen, die bereits vor Ort agieren und Mittel zielsicher einsetzen können.

Der Landkreis selbst hat über die behördlichen Kanäle unterbreitet, bei medizinischen Hilfsgütern aus eigenen Beständen unterstützen zu können. „Eine Antwort steht zwar noch aus, aber wir sind zuversichtlich, dass unser Angebot nicht ungehört verhallt“, hofft der Zweite Beigeordnete und Katastrophenschutzstab-Leiter Thomas Fröhlich.

Den direkten Kontakt in die Kriegsregion will die Kreisspitze über den Verein der Ukraine-Freunde Gotha halten, um das Lagebild zu komplettieren.

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