Hirschkäfer-Suche in Thüringen beginnt

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Hirschkäfer im Duell. Foto: NABU/Lutz Klapp

Hirschkäfersuche in Thüringen beginnt: Der NABU Thüringen und das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) rufen auch in diesem Jahr zur „Hirschkäfersuche“ auf

Jena/Gotha (red, 2. Mai). Sie sind schön, selten und stark gefährdet. Hirschkäfer stehen bundesweit und in Thüringen auf der Roten Liste und werden in der Kategorie 2 als „stark gefährdet“ aufgeführt. Die imposante, relativ große Käferart ist außerdem nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) europaweit geschützt. Um mehr über das Vorkommen in Thüringen zu erfahren, führen das Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) und der NABU Thüringen gemeinsam seit 2015 eine Hirschkäfermeldeaktion durch.

Wo kommen Hirschkäfer vor?
Hirschkäfer lieben besonders lichte, alte und wärmebeeinflusste Eichenbestände mit einem hohen Anteil an Totholz oder Baumstubben. Sie mögen aber auch alte Obstbäume oder fühlen sich auf Streuobstwiesen wohl. Männchen und Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält. Den finden sie an Wundstellen von Bäumen, die zum Beispiel durch Frostrisse, Windbruch oder Blitzschlag verletzt worden sind. Doch diese Lebensräume sind leider weniger geworden. Neue Fundorte durch die Aktion konnten allerdings in Geisleben und Wahlhausen im Landkreis Eichsfeld sowie in Herda im Wartburgkreis ermittelt werden. Der überwiegende Teil der Meldungen kommt natürlich auch aus den bekannten Schwerpunktgebieten aus Bad Frankenhausen, Bad Blankenburg, Eisenach, Röhmhild, Bad Sulza und Sondershausen.

Neue Partner gewonnen
In diesem Jahr wird es besonders spannend, denn als Partner konnte der Landschaftspflegeverband Eichsfeld-Hainich-Werratal e. V. gewonnen werden, der über sein Projekt „Hirschkäfer-Residenz Eisenach“ die Hirschkäfermeldeaktion aktiv unterstützen möchte.

Die richtige Zeit zum Beobachten
Am besten können die imposanten Käfer in der Dämmerung zwischen Mitte Mai und Anfang August beobachtet werden. Insbesondere in den Hauptverbreitungsgebieten lassen sich die Hirschkäfer aber auch tagsüber blicken. Der früheste Termin von Hirschkäfern, die in Thüringen im Rahmen der Aktion gemeldet wurden, war der 1. Mai und der späteste der 20. September. Am 1. Mai 2012 wurden sogar die große Anzahl von 22 Käfern aus einem Garten in Oldisleben gemeldet. Wichtig bei der Beobachtung ist es, die Hirschkäfer nicht zu stören.

Mitmachen
Damit die Expertinnen und Experten des TLUBN und des NABU Verwechslungsmöglichkeiten mit „ähnlichen“ Käfern ausschließen können, sind am besten digitale Fotos als Beweis und Beleg für die Richtigkeit der Meldung unabdingbar. So sind Hirschkäfer schon mit Nashornkäfer, Balkenschröter, Eremit, großen Bockkäfern oder auch dem Lederlaufkäfer verwechselt worden. Auch der Artensteckbrief hilft, Verwechslungen zu vermeiden. Eine direkte Meldung des Fundes kann über die Umwelt-App für Thüringen oder die Internetseite des NABU Thüringen erfolgen. Angaben zu Ort und Datum der Beobachtung, ggf. dem Geschlecht, der Anzahl der Tiere sowie Fotos sollten nicht fehlen. Darüber hinaus sind Angaben zu möglichen Beeinträchtigungen oder sonstige Beobachtungen zum Lebensraum sehr hilfreich, aber keine Bedingung für die Meldung. Im Zweifelsfall wird von Seiten des Thüringer Landesamts für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Unterstützung angeboten.

Eine Meldung des Fundes kann über die „Umwelt-App“ für Thüringen unter www.tlubn.thueringen.de/service/meine-umwelt erfolgen.

Weitere Infos auch unter: www.tlubn.thueringen.de/naturschutz/zoo-artenschutz/hirschkaefersuche und unter www.NABU-Thueringen.de/Hirschkaefersuche

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