Musik.Inspiration – Güldener Herbst 2022 in Gotha

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Akamus in Gotha. Foto: Guido Werner

Gotha (red/KTS, 4. Dezember). Lebendig gespielte „Alte Musik“ gepaart mit einem musikwissenschaftlich durchdachten Programm – das zeichnet den GÜLDENEN HERBST seit über 20 Jahren aus.

Nach Meiningen wird 2022 die prächtige Residenzstadt Gotha mit Schloss Friedenstein und dem barocken Ekhof-Theater zum zweiten Mal zur Bühne des GÜLDENEN HERBSTES.

Beginnend mit einem Prologkonzert am 29. September in Weimar sind vom 30. September bis 3. Oktober international bekannte Musiker wie Chapelle Rhénane, The Present und Hanna Herfurtner, die Sopranistin Núria Rial und die Akademie für Alte Musik (Berlin) geladen.

Für die Hauptkonzerte hat am 1. Dezember der Online-Vorverkauf unter Reservix begonnen. Zudem bietet das Festival in einer Weihnachtsaktion Rabatt auf alle Festivalpässe an, die unter kontakt@amt-ev.de oder 03643 493630 bestellt werden können.

Unter „Musik.Inspiration“ steht das kommende Festival ganz im Zeichen Heinrich Schütz‘, dessen Todestag sich 2022 zum 350. Mal jährt. Während das Prologkonzert am 29. September in Weimar einen Blick auf Schütz‘ Schülerschar, allen voran auf Christoph Bernhard, werfen wird, beleuchten drei Konzerte in Gotha die Inspirationen, die Schütz in Thüringen und Italien erhalten hat.

La Chapelle Rhénane. Foto: Jean-Pierre Rosenkranz

Das französische Ensemble La Chapelle Rhénane unter Benoît Haller eröffnet das Festival am 30. September in der Margarethenkirche mit einem Konzert über die italienische Mehrstimmigkeit, einer der wichtigen Inspirationsquellen Heinrich Schütz‘. Gespielt wird aus dem Florilegium Portense, einer Sammlung italienischer Musik des frühen 17. Jahrhunderts, die eine ganze Generationen mitteldeutscher Komponisten beeinflusste. Das Programm des Konzerts führt von Luca Marenzio und den beiden Gabrielis bis zu Schütz‘ Italienischen Madrigalen und den Psalmen Davids. Mit der ihm eigenen Klanggewalt präsentiert La Chapelle Rhénane Lehrer und Wegbegleiter auf Schütz‘ Ausbildungsweg.

Nuria Rial. Foto: Merce Rial

Die Sopranistin Núria Rial beschreitet am zweiten Festivaltag (1. Oktober) in der Schlosskirche Gotha musikalisch den Weg der Monodie von ihren „Erfindern“ Caccini und Montverdi bis zu Schütz. Neukompositionen von Andreas Arend kommentieren diese, zur Entstehungszeit unerhört neue Musik und schlagen einen Bogen vom frühen 17. ins 21. Jahrhundert.

In welchem Soundscape mag Heinrich Schütz aufgewachsen sein, fragt das Ensemble The Present & Hanna Herfurtner im Nachtkonzert am 1. Oktober. Als Sohn eines Gasthof-Betreibers ist Heinrich Schütz sicherlich bereits als Kind mit Reisenden und deren Musik aus ganz Europa in Kontakt gekommen. Die Kompositionen des 16. Jahrhunderts werden durch eine Neukomposition von Helga Pogatschar verbunden, die auf einem Text der Schütz-Zeit beruht.

Bereits vor zwei Jahren begeisterte die Akademie für Alte Musik (Berlin) und wird sich im Abschlusskonzert am 3. Oktober nun ganz der Instrumentalmusik Georg Anton Bendas widmen. Benda, dessen Geburtstag sich 2022 zum 300. Male jährt, war nicht nur Kapellmeister am Hofe von Gotha – erhaltene Abschriften seiner Werke liegen zudem im Archiv der Augustinerkirche in Gotha.

Für die Landpartie, die Matinee im Ekhof-Theater und das Abendkonzert mit dem Cembalisten Jermaine Sprosse werden die Karten erst im Frühjahr 2022 erhältlich sein.

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