Gotha (red/Statista, 11. März). Der enorme Anstieg des Benzinpreises in Deutschland erhitzt die Gemüter. Viele fordern nun die Senkung der Steuern auf Diesel und Super, um den Preis wieder auf das gewohnte Niveau zu senken.
Und tatsächlich wäre das eine legitime Methode, wie die Statista-Grafik mit Daten des Statistischen Bundesamtes, des Energie-Informationsdiensts und des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie (en2x) zeigt. Denn rund die Hälfte des Dieselpreises setzt sich aus Steuern zusammen. Der eigentliche Diesel macht demnach nur knapp 35 % des Preises aus.
Hinzu kommt die CO2-Bepreisung, die mit etwa 6 % im Verbraucherpreis mit inbegriffen ist, wobei ein Zertifikat über eine Tonne seit 2022 etwa 30 Euro kostet. Die Mineralölsteuer ist mit rund 29,4 % die zweitgrößte Komponente des Dieselpreises.
Die Mehrwertsteuer, dessen Senkung viele fordern, beträgt zwar 19 % auf Mineralölgüter, wirkt sich aber, da sie auf den Nettopreis aufgeschlagen wird, mit etwa 16 % auf den Verbraucherpreis aus. Bei einem aktuellen Dieselpreis von um die 2,30 Euro entspricht das etwa 37 Cent.
Der Anteil des Deckungsbeitrages am Dieselpreis hat im Januar 2022 rund 14 % betragen. Der Deckungsbeitrag beinhaltet Transport, Lagerhaltung, gesetzliche Bevorratung, Verwaltung, Vertrieb sowie seit 2007 Kosten für Biokomponenten und die Beimischung und seit 2021 die Kosten für den CO2-Aufschlag gemäß Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG).
