Bundesverdienstorden für Westhäuser Andreas West

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Bundesverdienstorden für Sprengmeister Andreas West aus Westhausen. Foto: BPA

Gotha (red, 11. März) Sieben verdiente Thüringerinnen und Thüringer werden am 15. März mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.

Ministerpräsident Bodo Ramelow wird im Namen von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Orden im Augustinerkloster zu Erfurt übergeben. Zu ihnen gehört der Westhäuser Andreas West.

In der Laudatio auf ihn heißt es:

„Andreas West aus Westhausen wird die Verdienstmedaille am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine über 16-jährige Tätigkeit als Sprengmeister – für die Sicherheit und das Wohl der Menschen in Thüringens und darüber hinaus überreicht.

Wenn irgendwo in Thüringen eine Bombe gefunden wird, ist Andreas West zur Stelle. Denn auch heute, über 75 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, werden in Thüringen noch alte Fliegerbomben, nicht detonierte Sprengsätze und Munition gefunden. Im Schnitt sind das mehr als 100 Tonnen Kampfmittel im Jahr, für deren fachmännische Beseitigung mehrere Hunderttausend Euro ausgegeben werden.

Wie viele Bomben und Granaten Andreas West als leitender Sprengmeister in seinem Berufsleben entschärft hat, lässt sich nicht genau ermitteln. Bei seinen unzähligen Einsätzen darf sich jedoch niemals Routine einstellen. Auch Angst wäre bei dieser Arbeit ein schlechter Ratgeber. Eine gehörige Portion Respekt sowie eine akribische Vorbereitung vor jeder einzelnen Aufgabe gehören jedoch dazu.

Für große öffentliche Aufmerksamkeit sorgte 2020 die Entschärfung von Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg in Nordhausen. Mitten im Zentrum, in unmittelbarer Nähe zum Theater, wurden die Blindgänger gefunden, tausende Einwohnerinnen und Einwohner wurden evakuiert. Zum Dank für seinen gefährlichen Einsatz zum Erhalt des Theaters wurde Andreas West im September 2020 mit dem „Alternativen Theaterpreis“ der Stadt Nordhausen geehrt.

Andreas West trägt mit seiner lebensgefährlichen Arbeit Verantwortung für das Wohl der Menschen in weiten Teilen Thüringens und darüber hinaus. Seine Tätigkeit ist für ihn selbst immer mit einem äußerst hohen Risiko verbunden. Er setzt seine Gesundheit und sein Leben ein, um andere Menschen und Güter vor Schaden zu bewahren. Das ist aller Ehren wert und soll daher angemessen gewürdigt werden.“

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