Beschäftigung stieg 2021 im Landkreis Gotha

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Agentur für Arbeit. Symbolbild: privat

Gotha (red/mg, 12. Januar). 2021 war geprägt von einer guten Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg innerhalb eines Jahres um fast 1 %, sind es aktuell 50.023 Menschen im Landkreis Gotha.

Die meisten von ihnen sind im verarbeitenden Gewerbe, den Gesundheits- und Sozialberufen, im Handel, in der Logistik sowie im Baugewerbe tätig. „Wir konnten bei der Beschäftigung einen Zuwachs gegenüber dem 1. Coronakrisenjahr sehen. Die Zahl der Beschäftigten stieg an, lag aber noch leicht unter dem Jahr 2019. Die Suche nach geeigneten Fachkräften fällt Unternehmen zunehmend schwerer. Wir haben so viele offene Stellen gemeldet bekommen, wie noch nie“, sagte Johannes Langenkamp, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Gotha.

2021 meldeten die Unternehmen 3.047 freie Stellen. Das waren 16 % mehr als im Jahr 2020. Durchschnittlich lagen 1.298 offene Stellen vor. „Im Januar starteten wir mit einem Bestand von 921 offenen Stellen. Im Dezember waren es 1.471. Dies zeigt, wie groß die Nachfrage nach ausgebildeten Fachkräften im Landkreis Gotha ist. Diese werden jedoch nur selten arbeitslos, weshalb wir deutlich länger brauchen, um eine offene Stelle erfolgreich zu besetzen. Brauchten wir im Januar noch durchschnittlich 135 Tage, um eine offene Stelle zu besetzen, so waren es im Dezember bereits 178“, erläuterte Johannes Langenkamp. Die meisten offenen Stellen gab es im verarbeitendes Gewerbe, der Arbeitnehmerüberlassung, im Handel, in den Gesundheits- und Sozialberufen sowie im Baugewerbe.

„Die große Fachkräftenachfrage zeigt sich auch beim Rückgang der Arbeitslosigkeit sehr deutlich. Waren im Januar 2021 noch 4.587 Menschen arbeitslos gemeldet, so waren es im Dezember nur noch 3.351. Das entspricht einem Rückgang von 27 %. Damit haben wir nicht nur die Werte des Coronajahres 2020, sondern auch der Vorkrisenjahre unterboten. Im November waren so wenig Menschen im Landkreis Gotha arbeitslos, wie noch nie“, so Johannes Langenkamp.

Am stärksten fiel der Rückgang im Bereich der Arbeitslosenversicherung aus. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen im Jahresverlauf um 43 %. Auch im Jobcenter konnte ein Rückgang verzeichnet werden. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen von Januar bis Dezember um 11 %. Mit dem Rückgang der Arbeitslosigkeit sank auch die Arbeitslosenquote im Landkreis Gotha. „Im Januar hatten wir noch eine Arbeitslosenquote von 6,3 %. Diese sank im November auf den historisch niedrigsten Wert von 4,5 %. Im Jahresdurchschnitt lag die Quote bei 5,4 % und damit deutlich unter dem Wert von 2020, der 6,0 % betrug“, führte Johannes Langenkamp aus.

Zu- und Abgang von Arbeitslosen
Im letzten Jahr meldeten sich 8.992 Menschen arbeitslos. Das waren 16 % weniger als 2021. Von ihnen waren vorher 3.734 erwerbstätig. „Damit mussten sich 1.107 Menschen weniger aus einer Beschäftigung heraus arbeitslos melden als 2020. Das Risiko arbeitslos zu werden, ist trotz der anhaltenden Coronapandemie deutlich gesunken“, betonte Johannes Langenkamp.

9.908 Menschen konnten 2021 die Arbeitslosigkeit beenden, etwa genauso viele, wie im Jahr davor. Von ihnen konnten 3.744 eine neue Erwerbstätigkeit aufnehmen, ebenso viele wie im Jahr 2020.

Im Jahresdurchschnitt waren etwas mehr Männer als Frauen arbeitslos gemeldet. Bei allen Personengruppen konnte ein Rückgang bei der Arbeitslosigkeit festgestellt werden. Der stärkste Rückgang bei den Arbeitslosen war bei den unter 25-Jährigen zu verzeichnen. Hier sank die Zahl der Arbeitslosen um 20 % gegenüber dem Vorjahr. Mit 12 % Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum sank die Zahl der ausländischen Arbeitslosen.

„Die Unternehmen, die von den Beschränkungen betroffen waren und immer noch sind, nutzen die Kurzarbeit, um ihre Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Bis in das Frühjahr hinein wurde die Kurzarbeit sehr stark genutzt. Im Sommer und Herbst war dies nur noch vereinzelt nötig. Mit den erneuten Beschränkungen im Oktober wird ein Anstieg bei den Anzeigen zur Kurzarbeit festgestellt. Ich bin froh und dankbar, dass die Unternehmen ihre Mitarbeiter halten und das Kurzarbeitergeld hierfür nutzen“, betont Johannes Langenkamp.

Der Winter werde noch einmal zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit führen. Man sei sich aber sicher, dass die 2020er-Werte nicht wieder erreicht werden. Selbst die Branchen, die aktuell von Beschränkungen betroffen sind, suchten ausgebildete Fachkräfte. Im Frühjahr werde man eine Belebung des Arbeitsmarktes sehen, die sich bis in den späten Herbst hineinziehen wird.

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