Raketen ging der Treibstoff aus

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Für Jacob Parker war an diesem Abend kein Durchkommen. Foto: Karim El Boujdaini

Am vergangenen Donnerstag haben die Oettinger Rockets mit 86:98 gegen die MLP Academics aus Heidelberg in der Messe Erfurt verloren. Mit Blick auf die Play-Offs schmerzt die Niederlage besonders.

Durch dieses Ergebnis haben sich die Heidelberger neben dem Sieg auch den direkten Vergleich gesichert. Bei Punktgleichstand in der Tabelle der 2. Basketball-Bundesliga ProA erhalten die Academics den höheren Platz. Allerdings haben die Heidelberger drei Siege beziehungsweise sechs Punkte mehr. Sie konnten sich um einen Platz auf Rang fünf verbessern. Die Raketen rutschten vom siebten auf den neunten Tabellenplatz ab – und damit aus Play-Offs-Rängen. Neun Spiele bleiben den Oettinger Rockets noch, die Play-Offs zu sichern.

Dabei begannen die Raketen stark: In der Verteidigung legten sie die notwendige Aggressivität an den Tag und im Angriff präsentierten sie sich konzentriert und treffsicher. Im ersten (26:22) und zweiten Viertel (20:17) spielten sich die Thüringer einen Vorsprung von sieben Punkten heraus. Allerdings waren bei den Gastgebern kurz vor der Halbzeitpause teils Form-Schwächen zu erkennen. „Wir haben mit einer hohen Intensität begonnen sowie ordentlich, konzentriert und aggressiv begonnen. In der ersten Hälfte war auch die Hilfe in der Verteidigung noch da“, so Ivan Pavic, Head Coach der Oettinger Rockets.

Beim Spielstand von 46:39 ging es also in die zweite Hälfte. Die kurze Pause hatte den Raketen sichtlich gutgetan. Sie konnten ihren Vorsprung im dritten Spielabschnitt gar auf zehn Punkte ausbauen (57:47). Pavic: „Wir hatten sogar zweimal die Möglichkeit, wegzuziehen. Jedoch haben wir viele Möglichkeiten ausgelassen und dumme Fouls kassiert.“

Auch wenn die Körpersprache der Raketen stimmte, kamen die Gäste von Minute zu Minute besser ins Spiel. Sie ließen zu keinem Zeitpunkt im Spiel abreißen. Ebenfalls bissig, näherten sie sich Punkt um Punkt dem Ausgleich. Besonders durch viele und sicher verwandelte Freiwürfe (84 Prozent) bleiben die Gäste dran. Heidelberg gewann das dritte Viertel (27:21) und hatte bei nur noch einem Punkt Rückstand (66:67) neue Motivation für das letzte Viertel gefunden.

In den letzten zehn Minuten des Spiels brannten die Gäste ein sprichwörtliches Feuerwerk auf dem Feld ab. Es „knallte“ in nahezu jedem Heidelberger Angriff. Folge: Die Oettinger Rockets verloren das Schlussviertel deutlich (19:32). „Auch durch die vielen Freiwürfe für Heidelberg haben wir die Führung wieder hergeschenkt. Und dann wurden die Beine immer schwerer“, so Ivan Pavic.

Eine beeindruckende zweite Halbzeit sicherte den Gästen also den Sieg. In jenen 20 Minuten erzielten sie ganze 59 Punkte! Nicht nur für die eher defensiv orientierten Heidelberger ist das ein Top-Wert. Zum Vergleich: Im Hinspiel verloren die Academics mit 56:64. Sie holten also im Rückspiel in einer Halbzeit mehr Punkte als im kompletten Hinspiel. „In dem Spiel zu Hause habe ich unsere zweitschlechteste offensive Leistung der Saison gesehen, hier die beste“, berichtet Branislav Ignjatovic, Head Coach der Heidelberger.

Allein die Effektivität von der Dreierlinie macht deutlich, wie viel in der zweiten Hälfte gefallen ist: Heidelberg traf fünf von sechs, die Rockets nur zwei von elf Dreiern. Besonders beeindruckend bei den Academics war Vance Hall mit 25 Punkten, der jeden seiner 14 Freiwürfe traf. „Rückkehrer“ Albert Kuppe konnte keine Punkte für Heidelberg sammeln.

Bei den Oettinger Rockets steuerten gleich drei Spieler 15 Punkte bei: Dane Watts, Grant Gibbs und der aktuellste Neuzugang David Hicks. Er legte einen starken Auftritt auf das Parkett, fehlte aber nach zwei sogenannten unsportlichen Fouls das komplette letzte Viertel. Überhaupt wurden viele Fouls verteilt, womit beide Mannschaften Probleme hatten. Insgesamt kassierten sechs Spieler vier Fouls oder mehr.

Dadurch haben in den entscheidenden Phasen David Hicks und Darell mitchell gefehlt“, meint Wolfgang Heyder, Leiter Sport und Geschäftsführung bei den Oettinger Rockets. Er findet, „dass Ivan versucht hat, mehr Aggressivität und Druck in die Verteidigung zu bringen – das konnte man auch sehen. Leider ist uns dann die Luft ausgegangen.“ Wolfgang Heyder stellt klar: „Das ist eine sehr bittere Niederlage für uns. Es wäre extrem wichtig gewesen, das Spiel zu gewinnen. Die Punkte müssen wir uns im nächsten Spiel zurückholen.“

Vorerst haben die Oettinger Rockets ausreichend Zeit, das Spiel zu verarbeiten und zu analysieren bevor sie sich voll und ganz auf ihre nächste Aufgabe konzentrieren. Am Valentinstag treten die Hebeisen White Wings Hanau in der Messe Erfurt an. Das Spiel beginnt am Dienstag, 14. Februar, 19.30 Uhr. Auch die Hessen stehen in der Tabelle vor den Raketen. Dennoch ist die Mannschaft schon heute fest entschlossen, sich die Punkte zurückzuholen.

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