Heutiger internationaler Tag der Tropenwälder mahnt vor Tropenwaldzerstörung

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Weltweit werden jährlich über zehn Millionen Hektar Wald – etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands – zerstört, ein Großteil hiervon in den Tropen. Die Tropenwälder beherbergen rund  50 % aller weltweiten Tier- und Pflanzenarten und sind für das globale Klima von hoher Bedeutung. Der Kauf heimischer Hölzer statt Tropenholz mit unbekannter Herkunft kann diese Zerstörung bremsen. Eichen- und Lärchenholz bietet eine vergleichbare Haltbarkeit, Nussbaum oder Kirschholz eine ähnlich schöne Oberfläche.

Waldumwandlung und Raubbau als Ursachen
In weiten Teilen Lateinamerikas, Afrikas und Südostasiens hat sich der Anteil der Tropenwälder inzwischen von 20 auf nur noch 7 % der globalen Landfläche verringert. Mit ihnen der Bestand an Tier- und Pflanzenarten, an CO2-bindenden vorratsreichen Wäldern und an Rückzugsgebiet für die indigene Bevölkerung. Ursächlich sind vor allem die Gewinnung landwirtschaftlicher Flächen aus Wald und der Raubbau an Edelhölzern. Obwohl seit Jahrzehnten angeprangert, setzt sich die weltweite Zerstörung dieses wichtigen Ökosystems fort.

Heimische Forstwirtschaft ist die Lösung, nicht das Problem
„Vor dem Hintergrund des anhaltend dramatischen Tropenwaldverlustes ist der Wert einer heimischen, nachhaltigen und naturnahen Forstwirtschaft nicht hoch genug einzuschätzen“, so Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. So kann jeder Verbraucher in Thüringen seinen Beitrag zur Minderung der Tropenwaldzerstörung beitragen, indem er bewusst Holzwaren oder holzhaltige Waren kauft, deren Rohstoff aus heimischer Forstwirtschaft stammt. So muss Terrassenholz nicht aus tropischem Bangkirai bestehen, wenn vergleichbar robustes, heimisches Eichen-, Lärchen- oder Douglasienholz zur Verfügung steht. Auch im Möbelbau bietet Kirschholz, Nussbaum oder Ahorn eine ausgezeichnete Farb- und Strukturalternative zu exotischen Hölzern.

Regionale Wertschöpfung und globale Innovation
Um die regionale Wertschöpfung zu stärken, führt ThüringenForst wenige Tage vor der alljährlichen Holzsubmission in Erfurt-Egstedt seine schönsten Hölzer Tischlern, Schreinern und Zimmerleuten vor. Dem Holzhandwerk soll so die Vielfalt heimischer Hölzer und die damit universellen Verwendungsmöglichkeiten vor Augen geführt werden. Völlig neue Produkte wie die in einem thüringischen Laubholzsägewerk jüngst entwickelte „Baubuche“ zeugen außerdem von der Innovationskraft der heimischen Forst- und Holzwirtschaft. Die in Thüringen mit 2 Mrd. Euro Umsatz und über 40.000 Arbeitsplätzen die viertgrößte Wirtschaftsbranche im Freistaat darstellt.
Um den Verbraucher an sein Verantwortungsbewusstsein beim Kauf von Holz oder Holzprodukten zu erinnern, darf der 1989 eingeführte Internationale Tag der Tropenwälder nicht aus dem öffentlichen Fokus verschwinden. Das Datum geht übrigens zurück auf den bedeutenden Amazonas-Forscher Alexander von Humboldt, der auch regelmäßig in Erfurt im Haus Dacheröden verkehrte. Spätestens hier schließt sich der Kreis globaler Verantwortung und regionalem Handeln.