Roland Duchatelet sorgt mit Kredit für Durchatmen

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Der Thüringer Frauenfußball-Bundesligist FF USV Jena kann vorerst aufatmen. Im März hatte die Vereinsführung ein drohendes Defizit von 200.000 € zum Saisonende prognostiziert, das über die letzten sechs Jahre entstanden ist. Nun kann der Verein weiter arbeiten. Bereits in den vergangenen Wochen hatte sich eine Finanzierungslösung abgezeichnet, die gestern realisiert werden konnte. Darlehensgeber ist der belgische Investor, Roland Duchatelet, der dem Frauenfußball sehr offen gegenübersteht.

„Wir sind froh, dass wir einen privaten Darlehensgeber finden konnten, der uns die Chance gibt, den Verein mit unserem Konzept zu konsolidieren. Ich möchte aber ganz klar verstanden wissen, dass diese Maßnahme nur die wirtschaftliche Negativentwicklung der vergangenen Spielzeiten ausgleicht und man jetzt bei Null beginnt“, erklärt FF USV – Präsident Falk Buchmann.

Der auf fünf Jahre angelegte Rückzahlungszeitraum soll dem Verein die Möglichkeit bieten, eine solide und möglichst professionelle Basis für den Thüringer Frauenfußball-Leuchtturm zu schaffen. Mit dem Konzept „FF USV 2020“ soll dies gelingen und den FF USV Jena als Nachwuchsschmiede in Mitteldeutschland hervorbringen.

„Klar ist, dass wir diese Mammutaufgabe nur schaffen, wenn auch der Frauenfußball ein klares Bekenntnis erhält. Wir werden gerne als Aushängeschild präsentiert, müssen aber dafür zukünftig mehr Rückendeckung erhalten. Unser Zieletat für die kommende Saison von 700.000 € liegt immer noch 500.000 € unter dem Ligadurchschnitt. Und selbst dieses Ziel ist ein Großes, denn gegenwärtige Gespräche zeigen, dass viele Partner erst einmal Leistung und Kontinuität von uns erwarten“, so Buchmann weiter.

Mit dem Darlehensgeber einhergeht, dass man auch die Zusammenarbeit mit dem FC Carl Zeiss Jena weiter fördern wird. Die Kooperation im Bereich der FCC-Fußballcamps war dabei ein erster Schritt. Zukünftig soll speziell im Nachwuchs weitere Optimierung umgesetzt werden.

Beim FF USV Jena werden in den kommenden Wochen die Kaderplanungen und auch die Sponsorengespräche zielorientiert geführt. Dazu Geschäftsführer Jens Roß: „Durch die Ungewissheit in den vergangenen Wochen konnten wir die Gespräche nur mit vorgehaltener Hand führen. Das bringt uns natürlich in einen erheblichen zeitlichen Verzug für die Planungen der kommenden Saison. Bis zum 28. Mai müssen wir dem Deutschen Fußball-Bund unsere Einnahmen gesichert nachweisen, um die Zulassung nicht zu gefährden.“

Mit dem Rückenwind aus Belgien und dem positiven Schwung im Verein ist es jetzt an den Sponsoren, sich von den neuen Leitlinien des FF USV Jena mitreißen zu lassen.