Abgesprochenes Spiel oder mangelnde Kommunikation?

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Wenn es um den Erhalt der Ohratalbahn in den letzten Monaten ging, waren viele Politiker und Vertreter vor Ort. Es war so gut wie jeder für den Erhalt. Es fand eine Sitzung des Gemeinderates von Crawinkel im Zug statt, Landrat wie auch Bürgermeister ließen sich bereitwillig in der Bahn ablichten.

So vermittelten Sie alle das Bild – ja, wir sind für den Erhalt der Bahnstrecke und werden alles tun, um sie nicht nur zu erhalten sondern auch attraktiv zu machen. Dabei soll alles auf dem Prüfstand. Als es um eine Abstimmung um den Erhalt im Kreistag ging war die Zustimmung schon nicht mehr so groß, so dass erst einmal alles in den Ausschuss ging. Nun wurde darüber im Kreistag abgestimmt und mit 19 zu 18 Stimmen die Zustimmung erteilt, sich für die Strecke zu verwenden, gut 6 Monate vor der Schließung. Ein externes Büro soll nun etwas richten. Alibi oder wahre Absichten? Vermutlich passiert auch jetzt genau das, was sich in all den Jahren abgespielt hat. Keiner redet mit dem anderen und wenn dann nur über ihn. Es ist nicht gelungen, alle Partner des Nahverkehrs an einen Tisch zu holen, ohne Vorbehalte über eine Verbesserung der gesamten Situation zu reden. Auch scheint es keine Kommunikation zwischen der Bahn, dem Kreis sowie den Busunternehmen zu geben. Wenn jetzt öffentlich Tränen der Bahnstrecke nachgeweint werden, dann sind es wohl oft nur Krokodils tränen. Die Messen sind alle gelesen, die Strecke steht vor dem Aus, weil es in all den Jahren an Unterstützung und politischen Willen fehlte. Nach den bereits still gelegten Strecken rund im Kreis Gotha folgt nun 135 Jahre nach der Eröffnung Gotha – Gräfenroda. Die Deutsche Bahn hat hier bereits Nägel mit Köpfen gemacht, egal wer jetzt noch Geld für Gutachten bekommen soll. Die Strecke wurde für den Güterverkehr offiziell ausgeschrieben, der Personennahverkehr gestrichen. Wenn mit einander geredet werden würde  wäre dies bekannt. Manch einer wird sich die Hände reiben, ein Problem weniger. Doch wer denkt, das wäre jetzt alles, wird sich noch die Augen reiben. Eine weitere Strecke wird in Kürze sicher folgen, jeder hat jetzt gesehen, dass es kaum jemanden interessieren wird. In ein paar Jahren wäre man sicher froh, so eine Infrastruktur zu haben, doch dann ist es wie so oft zu spät. Lasst uns nur noch ein paarmal mit dem Zug nach Georgenthal, Ohrdruf oder Gräfenroda fahren – die Zeit er Bahn läuft nach 135 Jahren für den Personenverkehr ab.

Publiziert am 28. Juni 2011, 13.17 Uhr

H&H Makler