Alterung stellt Rheumamediziner vor neue Aufgaben

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Jena. Dank neuer, innovativer Entwicklungen stehen Rheumatologen seit einigen Jahren mächtige und wirksame Mittel im Kampf gegen die Volkskrankheit zur Verfügung. Die Wirkkraft der Antikörper-Blocker stellt die Rheumamediziner jedoch vor allem bei älteren Patienten, die oftmals unter mehreren Erkrankungen leiden, vor neue Herausforderungen. Denn bei der Entscheidung für eine Therapie müssen auch mögliche Risiken bedacht und verhindert werden.

„Auf der einen Seite ist unser Therapiespektrum immer größer geworden, auf der anderen entstehen aber auch immer mehr Behandlungsbegrenzungen“, beschreibt Prof. Dr. Peter Oelzner, kommissarischer Leiter des Funktionsbereiches Rheumatologie am Universitätsklinikum Jena. Häufig müssten sehr viele Begleiterkrankungen berücksichtigt werden, und dabei spielen inzwischen Sicherheitsaspekte eine immer größere Rolle. Risikoabwägung ist daher auch eines der zentralen Themen auf dem 16. Thüringer Rheumatologie-Symposium am 21. Mai am Universitätsklinikum Jena.

„Viele unserer Patienten bringen schon eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen mit, diese Gefahr muss vor Beginn der Rheumatherapie gründlich abgeschätzt werden“, so Oelzner. „Wir müssen hier sehr streng Nutzen und Risiko gegeneinander abwägen und dem Schutz vor Infektionen mehr Gewicht beimessen.“

Hintergrund der Entwicklung ist nicht nur die allgemeine Demografie. Insgesamt hat sich die Prognose auch für schwer rheumakranke Menschen sehr verbessert, viele Patienten erreichen mit der Krankheit ein hohes Lebensalter. Oelzner: „Das bedeutet für uns Rheumatologen oft, die Therapie immer wieder neu anpassen zu müssen – wenn beispielsweise das Herz oder die Nieren nur noch eingeschränkt funktionieren.“

Spätestens dann müssen auch Arzneimittelinteraktionen berücksichtigt werden – ebenfalls eine der Fragen, die am 21. Mai die Teilnehmer des Rheumatologie-Symposiums diskutieren werden.

Publiziert: 21. Mai 2011, 17.54 Uhr