Am Ende fehlte ein Satz …

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Der VC Gotha verpasste durch eine 0:3 (22; 26; 23) Heimniederlage gegen den Tabellenvierten Moerser SC den Einzug in die Play-Offs der 1.Bundesliga. Die Gothaer müssen deshalb als Neunter nun in der anstehenden Play-Down-Runde gegen den Abstieg spielen.

Am Ende war es bei gleicher Satzdifferenz ein gewonnener Satz zu wenig, der den Gothaer Bundesligavolleyballern im Fernduell mit dem EnBW TV Rottenburg fehlte. Müßig zu klären, wo man diesen einen Satz im Saisonverlauf hat liegen lassen.

Wer vor der Begegnung im Gothaer Lager gehofft hatte, die Moerser würden das für sie bedeutungslose Spiel herschenken, sah sich schnell getäuscht und musste deren sportlich faire Einstellung anerkennen. Über 800 erwartungsfrohe und ihre Mannschaft im gesamten Spielverlauf unermüdlich anfeuernde Zuschauer sahen einen Blitzstart des VC. Selbstbewusst und mit einer ganz anderen Körpersprache als im Spiel gegen den VCO Berlin, lagen die Gastgeber schnell mit 5:1 vorn. Doch die Moerser ließen sich davon kaum beeindrucken und antworteten mit gefährlichen Aufschlägen und guten Angriffen. Beim Stand von 7:7 stand die Begegnung wieder auf Los. Der weitere Spielverlauf war dann ein offener Schlagabtausch, in dem beide Teams besten Volleyball boten. Bei den Gothaern setzten in dieser Phase Ariel Hilman, Nikola Poluga und Bojan Gluvajic die Akzente. Bis zum 22:22 durften die Gothaer auf den Satzgewinn hoffen, bevor Moers zwei Gothaer Angriffe abwehrte und selbst konsequent punktete.

So ging dieser Satz an Moers, doch frohe Kunde aus Rottenburg ließ die VC-Hoffnung am Leben. Wuppertal hatte den 1.Satz gegen Rottenburg gewonnen.

Der 2.Satz brachte eine weitere spielerische Steigerung. Beim VC versuchte Zuspieler Joni Markkula nun vermehrt Schnellangriffe über die Mitte einzuleiten und Poluga und Sven Kellermann hatten damit Erfolg. Bei den Gästen war es immer wieder der belgische Nationalspieler Claes (11), der mit seinen hammerharten Aufschlägen und Angriffen für Raunen auf den Zuschauerrängen sorgte. Bis zum 18:19 verlief der Abschnitt vollkommen ausgeglichen, ehe eine kleine Schwächeperiode des VC den Niederrheinern einen 22:19 Vorsprung brachte. Trainer Jörg Schulz reagierte und schickte Marcel Herrmann für Gluvajic auf die Diagonalposition. Herrmann führte sich mit zwei Blockpunkten gleich gut ein und bügelte so beide Male seine eigenen halbherzigen Angriffe aus. Als Hilman mit einem Leger den Ausgleich schaffte, stand die Halle Kopf. Doch mehr als den Ausgleich ließen die routinierten Gäste in der dramatischen Schlussphase nicht zu. Ihren dritten Satzball verwandelten sie zum 28:26.

In Rottenburg glich der TV zum 1:1 aus und hatte damit den letztlich entscheidenden Schritt Richtung Play-Off getan. In Spergau schaltete sich der CV Mitteldeutschland mit dem 1:1 Satzausgleich gegen Haching ebenfalls noch mal in das Qualifikationsrennen ein.

Trotz des 0:2 Rückstandes geben sich die Thüringer aber noch nicht geschlagen. Wieder führte man schnell mit 6:3, wieder glich der SC zum 7:7 aus. Schulz wechselte im Zuspiel und brachte Maris Vensbergs, der sich mit einem Klassepass auf „Gui“ Barbosa einführte, den der Brasilianer als Linienschlag verwandelte. Die Moerser, die ausgesprochen kompakt und sicher in der Annahme und der Feldabwehr standen und mit dem 247-fachen niederländischen Nationalspieler van Gent einen hervorragenden Regisseur hatten, nutzen jeden kleinen Fehler der Hausherren und setzten sich wieder drei Punkte ab. Doch erneut kämpfte sich Gotha heran und glich mit einem Blockerfolg zum 19:19 aus. Als sich dann Poluga mit einem Schnellangriff gegen die Moerser Riesen Prolingheuer (2,08 m) und Wegter (2,00 m) durchsetzte und das 22:22 markierte, tobte die Halle. Die Gäste aber reagierten nach der alten Skatspielerdevise, wonach „Hinten die Enten fett werden“ und sicherte sich, wie schon in den Sätzen zuvor, am Ende die entscheidenden Punkte.

Nach einem großen Kampf musste sich der VC Gotha mit 0:3 einem Besseren geschlagen geben. Als allen in der Halle klar wurde, dass wegen des gewonnenen Satzes der Rottenburger, der Play-Off-Platz verloren war, zog die Enttäuschung in der Goldberghalle ein.

Der VC Gotha trifft in der Abstiegsrunde auf die Teams vom CV Mitteldeutschland, TV Bühl und A!B!C Titans Bergisches Land Wuppertal. Los geht es am kommenden Wochenende beim TV Bühl. Die endgültigen Termine und Ansetzungen werden kurzfristig bekannt gegeben. Der VC Gotha muss wahrscheinlich bei seinen Heimspielen auf andere Spielorte ausweichen, weil die Ohrdrufer Goldberghalle wegen langfristiger Termine nicht zur Verfügung steht.

Publiziert: 3. April 2011, 12.10 Uhr