Arbeitslosigkeit im Januar gestiegen

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„Im Januar gab es einem saisontypischen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Verstärkt wurde dieser Effekt durch das Auslaufen befristeter Verträge zum Jahresende“, sagt Birgit Becker, Leiterin der Agentur für Arbeit Jena.

 

  • Arbeitslosigkeit steigt zum Vormonat auf 12.574 Personen
  • Arbeitslosenquote steigt auf 7,9 Prozent
  • weniger Bedarfsgemeinschaften als vor einem Jahr
  • Arbeitskräftenachfrage ist im Januar wieder gestiegen

 

Arbeitsmarktgeschehen im Überblick

 

Im Januar stieg die Zahl der von Arbeitslosigkeit betroffenen Menschen auf 12.574 Personen. Das sind 1.533 Personen (13,9 Prozent) mehr als im Dezember, aber 858 Personen (-6,4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg zum Vormonat um 1 Prozentpunkt und liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 8,4 Prozent. Der Thüringer Landesdurchschnitt liegt bei 8,5 Prozent.

 

In jedem Monat gibt es Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen neu oder wieder von Arbeitslosigkeit betroffen sind, andererseits werden aber auch neue Stellen geschaffen und Arbeitslose eingestellt. Dadurch spiegelt sich die Arbeitsmarktdynamik wider.

 

3.571 Personen meldeten sich im vergangenen Monat arbeitslos, rund 42 Prozent mehr als im Dezember.

Davon kamen 2.363 Personen direkt aus einer Erwerbstätigkeit, hier verstärkt aus dem Bereich Bau (22 Prozent) und dem Verarbeitenden Gewerbe (12 Prozent). Damit hat sich die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus Erwerbstätigkeit zum Vormonat verdoppelt.

 

2.038 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 718 eine Erwerbstätigkeit auf, das sind 15 Prozent mehr als im Vormonat.

 

Arbeitskräftenachfrage

 

Im Januar wurden wieder mehr Stellen gemeldet als noch im Dezember. Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit Jena (ohne optierende Kommune) 615 freie Stellen zur Besetzung. Das waren 17 Prozent mehr als im Dezember, aber 15 Prozent weniger als im Vorjahr.

Bei etwa 98 Prozent der neu gemeldeten Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse.

 

32 Prozent der gemeldeten Stellen sind Arbeitsplätze im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Arbeitsplatzangebote in größerem Umfang kamen weiterhin aus dem Handel, dem Gastgewerbe sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen.

 

Unterbeschäftigung

 

Im Agenturbezirk Jena sind aktuell 12.574 Arbeitslose gemeldet. Darüber hinaus gibt es Menschen, die ohne arbeitsmarktpolitische Maßnahmen und gesetzliche Sonderregelungen unmittelbar arbeitslos wären. Die Unterbeschäftigung vermittelt einen transparenten Eindruck über die Zahl dieser Menschen. Rechnet man diese Personen, die ansonsten arbeitslos wären, zu den Arbeitslosen hinzu, belief sich im Januar 2015 die Unterbeschäftigung auf 15.495 Menschen (Vormonat 14.282 Personen). Die Unterbeschäftigungsquote für den Agenturbezirk Jena stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent.

 

Rechtskreis SGB II

Auch im vergangenen Monat fiel die Bilanz der Jobcenter im Vergleich zum Vorjahr günstiger aus. So wurden in den Jobcentern insgesamt 12.974 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 588 weniger als vor einem Jahr.

Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 16.000 Personen unter dem Vorjahresniveau (-757 Personen).

Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter Saale-Holzland-Kreis, Jobcenter Saalfeld-Rudolstadt und Jobcenter jenarbeit) werden rund 62 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

 

Nach Regionen und Rechtskreisen

 

Stadt Jena

 

Im Januar stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Stadt Jena. Es waren 3.870 Menschen arbeitslos gemeldet, 316 Personen (8,9 Prozent) mehr als im Dezember, aber 160 Personen (4 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote beträgt 7,2 Prozent.

In der Altersgruppe der unter 25-jährigen waren im Berichtsmonat 204 Jugendliche arbeitslos, das waren 19 Jugendliche (rund 10 Prozent) mehr als im Dezember, aber immer noch rund 19 Prozent (49 Personen) weniger als vor einem Jahr.

 

Rund 35 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

Bewegung am Arbeitsmarkt: 947 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, 60 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 246 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen über 39 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.382 Arbeitslose gezählt, 229 Personen (19,9 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 44 Personen (3,1 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung durch das Jobcenter jenarbeit – waren im Januar 2.488 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 87 Personen (3,6 Prozent) mehr als vier Wochen zuvor. Zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 116 Personen (-4,5 Prozent).

In Jena wurden 4.707 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 198 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 5.748 Personen unter dem Vorjahresniveau (-183 Personen, -3,1 Prozent).

 

Jenaer Unternehmen und Einrichtungen meldeten der Agentur für Arbeit 234 neue Stellengesuche im Januar. Das sind 166 weniger als im Vorjahr.

Bei 229 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.


Landkreis Saalfeld-Rudolstadt

 

Im Januar waren im Landkreis 5.297 Menschen arbeitslos, 802 mehr als im Dezember (17,8 Prozent), aber 251 weniger als als vor einem Jahr (-4,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt 8,9 Prozent und liegt 0,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.

 

Rund 6 Prozent (335 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre. Das waren 54 Jugendliche (14 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

Rund 31 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

1.633 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, rund 69 Prozent davon aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 834 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 33 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.942 Arbeitslose gezählt, 567 Personen (41,2 Prozent) mehr als im Vormonat und 247 Personen (11,3 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung des Jobcenters Saalfeld-Rudolstadt – waren im Januar 3.355 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 235 Personen (7,5 Prozent) mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 4 Personen oder 0,1 Prozent unterschritten.

Im Landkreis wurden 5.040 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 168 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 6.248 Personen deutlich unter dem Vorjahresniveau (-272 Personen, -4,2 Prozent).

 

Regionale Unternehmen und Einrichtungen meldeten der Agentur für Arbeit 235 Stellen zur Besetzung. Das sind 70 Stellen (rund 42 Prozent) mehr als im Vormonat und 31 Stellen (15 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Bei 229 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.

 

 

Saale-Holzland-Kreis

 

Im Januar waren im Landkreis 3.407 Menschen arbeitslos, 415 Personen (13,9 Prozent) mehr als im Dezember, aber 447 Personen (11,6 Prozent) weniger als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote beträgt 7,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 8,3 Prozent.

 

Rund 7 Prozent (228 Personen) aller Arbeitslosen sind jünger als 25 Jahre, das sind rund 18 Personen weniger als vor einem Jahr.

Rund 33 Prozent aller Arbeitslosen sind langzeitarbeitslos.

 

991 Personen meldeten sich im vergangenen Monat neu oder wieder arbeitslos, davon 68 Prozent direkt aus Erwerbstätigkeit. Im Gegenzug beendeten 573 Personen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen rund 34 Prozent eine Erwerbstätigkeit auf.

 

Im Rechtskreis SGB III wurden im Berichtsmonat 1.405 Arbeitslose gezählt, 406 Personen (40,6 Prozent) mehr als im Vormonat, aber 222 Personen
(13,6 Prozent) weniger als im Vorjahr.

 

Im Rechtskreis SGB II – in Betreuung des Jobcenters Saale-Holzland-Kreis – waren im Januar 2.002 Personen von Arbeitslosigkeit betroffen, das waren 9 Arbeitslose oder 0,5 Prozent mehr als vier Wochen zuvor. Der Vorjahreswert wurde um 225 Personen oder 10,1 Prozent unterschritten.

Im Landkreis wurden 3.228 Bedarfsgemeinschaften gezählt, 221 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der Arbeitslosengeld II-Empfänger lag mit 4.004 Personen deutlich unter dem Vorjahresniveau (-302 Personen, -7 Prozent).

 

Im Januar wurden wieder mehr Stellenangebote gemeldet. Von regionalen Unternehmen und Einrichtungen wurden der Agentur für Arbeit im Berichtsmonat 146 Stellenofferten zur Besetzung unterbreitet, 27 oder 22,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Bei 143 Stellen handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen.