Arnoldigymnasium Gotha: Biologieunterricht einmal anders

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Stupider Unterricht? Ist doch von gestern, dachte sich Kati Lang, Gymnasiallehrerin am Arnoldigymnasium Gotha, gemeinsam mit drei Lehramtsanwärtern.

Mit dem Ziel, die angehenden Lehrer über die Grenzen des Biologieunterrichts hinauszuführen und den Schülern die Themen auf einfache Art und Weise näherzubringen, veranstaltete sie ein kreatives Projekt.

Spannend ist an dieser Stelle, wie sich ein solches Vorhaben umsetzen lässt. Nach der Einteilung in zwei Arbeitsgruppen erhielten die Schüler zwei Unterrichtsstunden Zeit, um sich produktiv und kreativ mit den Themen der Mitose beziehungsweise Meiose zu beschäftigen.

Alle stürzten sich motiviert in die Erstellungsarbeit. Jeweils zwei der Gruppenmitglieder erhielten die Aufgabe, zunächst einmal die fachlichen Grundlagen zu klären. Daneben hatten die anderen Abiturienten den Auftrag, den jeweiligen Vorgang mit Hilfe von Springseilen, Hula-Hoop Reifen, Luftballons, Knete und weiteren Gegenständen auf einfache, aber biologisch korrekte Art und Weise zu veranschaulichen und dabei ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen. Wenn es anfänglich auch noch den einen oder anderen Disput gab, konnten diese Meinungsverschiedenheiten schnell beseitigt werden und die Gruppen zogen untereinander an einem Strang, sodass ein Abschluss der Arbeiten mit guten Ergebnissen möglich wurde.

Der gesetzte Termin zur Präsentation der Ausarbeitungen konnte von den einzelnen Gruppen nahezu perfekt gehalten werden, sodass alles im geplanten Zeitrahmen stattfinden konnte.

Mit einer Kamera ausgestattet, filmten die angehenden Lehrer unsere Ergebnisse. Die erste Gruppe stellte den Zuhörern die Mitose vor. Nach der allgemeinen Erklärung folgte eine Art TV-Show, welche die Mitose auf ganz einfache Art erklärte. Die Schülerinnen und Schüler bedienten sich der Ballons, Springseile, Decken und Reifen, um den Vorgang in einer Zelle zu veranschaulichen. Darauf folgte die zweite Gruppe, welche die Meiose präsentierte. Auch hier wurde der Prozess zunächst allgemein beschrieben, woraufhin die kreative Darstellung folgte. Einige der Schülerinnen und Schüler nutzten ihre musischen Begabungen und komponierten ein Lied, um den Zuschauern die Meiose näherzubringen. Zusätzlich setzten auch sie die zur Verfügung stehenden materiellen Mittel ein, um den Vorgang zugleich schauspielerisch darzustellen.

Im Endeffekt hatten alle sehr viel Spaß bei der Ausarbeitung des Projekts und verstanden wie von selbst diese nicht ganz einfachen Prozesse des menschlichen Körpers. Toll wäre es, wenn diese Methode des offenen Unterrichts zunehmend auch auf andere Fächer übertragen würde, um den Unterricht unterhaltsam und abwechslungsreich zu gestalten.

Julia Zimmermann und Fabienne Greiner