Auf der Suche nach Einsparpotentialen

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Die Vorlage eines Expertengutachtens und jüngst der Bericht des Thüringer Landesrechnungshofes brachten vor Monaten den Standort der Verwaltungsfachhochschule in Gotha in die Diskussion. Doch bevor über die mögliche Schließung des Fachhochschulstandortes gesprochen wird, sollte vorab eine Analyse der bestehenden Verhältnisse erfolgen.

„Es gibt immer zwei Möglichkeiten. Auch hier bietet sich eine Alternative an. Und das bedeutet hier die Konzentration der gesamten Aus- und Fortbildung am Standort Gotha. Genau dies fordern wir“, so Andreas Witschel (SPD). Die Politik hat längst erkannt, dass die in Deutschland vorherrschende duale Berufsausbildung ein Vorzug gegenüber anderen europäischen Ländern bietet. Genau jener Dualismus zwischen theoretischer Ausbildung einerseits und berufspraktischen Phasen andererseits bietet die Gewähr für ein solides Ergebnis der Ausbildung. Die gilt auch für die Heranbildung des so dringend benötigen Nachwuchses in der Allgemeinen Verwaltung des Landes bzw. den Kommunalverwaltungen in Thüringen.

Der rein auf theoretischer Wissensvermittlung ausgerichtete Studiengang an der Fachhochschule Nordhausen kann dies allein nicht leisten. Ein dreijähiges Studium in Gotha hingegen bietet neben 21 Monaten Fachtheorie auch 15 Monate berufsparktische Ausbildung in verschiedenen Verwaltungsbereichen.“Das ist der Schlüssel des Erfolgs, den es zu erhalten gilt“, so Witschel weiter.

Wenn es um die Suche nach Einsparpotentialen im Sinne des Landesrechnungshofes geht, so hat Christian Gimm (SPD) hierzu einen ganz konkreten Ansatz. „Die Verwaltungsschule Weimar, als Ausbildungsstätte des mittleren Verwaltungsdienstes soll nach Gotha verlagert werden. Sie ist dort in gemieteten Räumen ansässig, während in der landeseigenen Immobilie in der Gothaer Bahnhofstraße noch freie Kapazitäten vorhanden sind. Damit ließen sich Steuergelder einsparen“, so Gimm. Hierzu kommt, dass die gemeinsame Nutzung von Bibliothek, Mensa, Wohnheim und allgemeiner Verwaltung, aber auch der fachübergreifende Einsatz des Dozentenkollegiums Synergieeffekte mit sich bringt. „Dies sollte der Weg sein, den es zu beschreiten gilt“, so Gimm.

Es kommt es darauf an, sinnvolle Einheiten zu bilden und die Steuergelder des Landes ergebnisorientiert einzusetzen. Unter diesen Prämissen kann es nur eine Lösung geben. „Die Ausbildung der Beamten im mittleren und gehobenen Dienstes der Steuerverwaltung und für die staatliche allgemeine Verwaltungen, sowie der Justizvollzugsbeamten an einem Standort, nämlich in Gotha zu konzentrieren“ so Christian Gimm(SPD). Thüringen benötigt keine zwei Verwaltungsschulen, eine in Weimar und eine in Gotha.

„Es gibt nur eine sinnvolle und aus Kostengründen vertretbare Lösung: Der Standort Gotha muss die zentrale Aus- und Fortbildungsstätte für alle Verwaltungen in Thüringen werden. Dies sichert langfristig auch die Qualität der Landes- und Kommunalverwaltungen“, so übereinstimmend die Meinung von Witschel und Gimm.

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